Löschwasser auch aus dem Badesee
Für den Brandschutz gilt für den Park Allgäu ein ausgeklügeltes Konzept – Urlauer Feuerwehr wird aufgerüstet
LEUTKIRCH - In Spitzenzeiten werden bis zu 5000 Menschen den Park Allgäu des Konzerns Center Parcs auf dem Areal des früheren Munitionslagers bei Urlau besuchen. So entsteht, das Personal nicht eingerechnet, vor den Toren Leutkirchs ein größeres Dorf. Auch die Feuerwehr muss sich damit auf ein neues Aufgabengebiet einstellen. Denn im Zusammenhang mit dem großen Freizeitbad werden auf dem Gelände auch Chemikalien wie Chlor gelagert sein.
Michael Klotz, der Kommandant der Leutkircher Feuerwehr, hält nichts von unterschwellig schon geäußerten Sorgen, mit dem Park sei ein besonderes Risiko verbunden. „Schon während des Genehmigungsverfahrens hat der Brandschutz immer eine große Rolle gespielt“, sagt Klotz. Er erwähnt auch, dass bereits während der laufenden Bauarbeiten regelmäßig geprüft werde, ob alle Vorgaben eingehalten werden. „Wir sind regelmäßig vor Ort.“Dabei geht es schon jetzt darum, für spätere Einsätze sogenannte Laufkarten zu erstellen oder den Standort für „Feuerwehrbedienfelder“festzulegen. Alles nur graue Theorie? Mitnichten. „Wir müssen gut vorbereitet sein“, betont Klotz.
Der große Vorteil aus seiner Sicht besteht darin, dass insbesondere sowohl beim Bau des großen Zentralgebäudes als auch des Spa- und Wellnessbereichs im Norden des Geländes aktuelle Vorgaben des Brandschutzes berücksichtigt werden können und müssen. Deshalb stellt sich die Leutkircher Feuerwehr und die im Falle eines Falles als erste Adresse zuständige Feuerwehrgruppe in Urlau darauf ein, nicht mit großen Unbekannten konfrontiert zu werden, falls die Alarmzeichen aufleuchten. „Center Parcs hat für die Baugenehmigung klare Auflagen erhalten.“Für das gesamte Gelände sei ein Konzept erstellt worden.
Zisternen werden gereinigt
Für Klotz und die Leutkircher Feuerwehr stand von Anfang an eine ausreichende Löschwasserversorgung im Mittelpunkt aller Forderungen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass im Umkreis von 300 Metern zu einem denkbaren Einsatzort eine Wasserentnahmestelle zur Verfügung stehen muss. Dazu werden unter anderem auf dem Gelände schon aus Zeiten des Munitionslagers bestehende Zisternen gereinigt und auf moderne Standards umgerüstet. Parallel dazu soll ein neues Wassernetz entstehen, um Hydranten anzusteuern. Außerdem, für die Feuerwehr nicht unwichtig, könne ja auch Wasser aus dem Badesee für Löscharbeiten eingesetzt werden.
Michael Klotz muss solche Überlegungen anstellen. Deshalb wurden schon während des Genehmigungsverfahrens für den Park enge Absprachen mit dem Investor getroffen. So müssen für das Hauptgebäude mit Gastronomie, mit Freizeitbad und Logistik fünf Brandabschnitte ausgewiesen werden, die im Alarmfall schnell voneinander zu trennen sind. Sprinkleranlagen kommt dabei eine besondere Rolle zu.
Urlau bekommt neues Fahrzeug
Dennoch wird es die Urlauer Abteilung als erste Einheit treffen, wenn aus dem Bereich des Ferienparks ein Alarm eingeht. Unter anderem wird den Urlauern bis zur Eröffnung des Parks ein neues Fahrzeug zur Verfügung stehen – mit eigenem Wassertank und mit Atemschutzausrüstung. Zudem sollen die Mitglieder der Urlauer Wehr noch gesondert trainiert werden.
Feuerwehrkommandant Klotz zeigt sich optimistisch, dass das auch gelingen wird. „Urlau ist eine starke Löschgruppe mit einer guten Verfügbarkeit.“Außerdem werde aus Leutkirch ein erstes Großfahrzeug „schnell vor Ort sein“.
Die Kosten für die Aufrüstung des Feuerwehrstandorts Urlau übernimmt Center Parcs. Diese Absprache gehört zum umfänglichen Teil des Kleingedruckten in den Verträgen, die zwischen der Stadt Leutkirch und dem Konzern geschlossen worden sind. Dazu zählen auch Vorgaben, wie der Konzern etwa bei extremer Hitze seine Besucher zu informieren hat. Grillen ist dann eben nicht mehr möglich.