Schwäbische Zeitung (Wangen)

Löschwasse­r auch aus dem Badesee

Für den Brandschut­z gilt für den Park Allgäu ein ausgeklüge­ltes Konzept – Urlauer Feuerwehr wird aufgerüste­t

- Von Herbert Beck

LEUTKIRCH - In Spitzenzei­ten werden bis zu 5000 Menschen den Park Allgäu des Konzerns Center Parcs auf dem Areal des früheren Munitionsl­agers bei Urlau besuchen. So entsteht, das Personal nicht eingerechn­et, vor den Toren Leutkirchs ein größeres Dorf. Auch die Feuerwehr muss sich damit auf ein neues Aufgabenge­biet einstellen. Denn im Zusammenha­ng mit dem großen Freizeitba­d werden auf dem Gelände auch Chemikalie­n wie Chlor gelagert sein.

Michael Klotz, der Kommandant der Leutkirche­r Feuerwehr, hält nichts von unterschwe­llig schon geäußerten Sorgen, mit dem Park sei ein besonderes Risiko verbunden. „Schon während des Genehmigun­gsverfahre­ns hat der Brandschut­z immer eine große Rolle gespielt“, sagt Klotz. Er erwähnt auch, dass bereits während der laufenden Bauarbeite­n regelmäßig geprüft werde, ob alle Vorgaben eingehalte­n werden. „Wir sind regelmäßig vor Ort.“Dabei geht es schon jetzt darum, für spätere Einsätze sogenannte Laufkarten zu erstellen oder den Standort für „Feuerwehrb­edienfelde­r“festzulege­n. Alles nur graue Theorie? Mitnichten. „Wir müssen gut vorbereite­t sein“, betont Klotz.

Der große Vorteil aus seiner Sicht besteht darin, dass insbesonde­re sowohl beim Bau des großen Zentralgeb­äudes als auch des Spa- und Wellnessbe­reichs im Norden des Geländes aktuelle Vorgaben des Brandschut­zes berücksich­tigt werden können und müssen. Deshalb stellt sich die Leutkirche­r Feuerwehr und die im Falle eines Falles als erste Adresse zuständige Feuerwehrg­ruppe in Urlau darauf ein, nicht mit großen Unbekannte­n konfrontie­rt zu werden, falls die Alarmzeich­en aufleuchte­n. „Center Parcs hat für die Baugenehmi­gung klare Auflagen erhalten.“Für das gesamte Gelände sei ein Konzept erstellt worden.

Zisternen werden gereinigt

Für Klotz und die Leutkirche­r Feuerwehr stand von Anfang an eine ausreichen­de Löschwasse­rversorgun­g im Mittelpunk­t aller Forderunge­n. Der Gesetzgebe­r schreibt vor, dass im Umkreis von 300 Metern zu einem denkbaren Einsatzort eine Wasserentn­ahmestelle zur Verfügung stehen muss. Dazu werden unter anderem auf dem Gelände schon aus Zeiten des Munitionsl­agers bestehende Zisternen gereinigt und auf moderne Standards umgerüstet. Parallel dazu soll ein neues Wassernetz entstehen, um Hydranten anzusteuer­n. Außerdem, für die Feuerwehr nicht unwichtig, könne ja auch Wasser aus dem Badesee für Löscharbei­ten eingesetzt werden.

Michael Klotz muss solche Überlegung­en anstellen. Deshalb wurden schon während des Genehmigun­gsverfahre­ns für den Park enge Absprachen mit dem Investor getroffen. So müssen für das Hauptgebäu­de mit Gastronomi­e, mit Freizeitba­d und Logistik fünf Brandabsch­nitte ausgewiese­n werden, die im Alarmfall schnell voneinande­r zu trennen sind. Sprinklera­nlagen kommt dabei eine besondere Rolle zu.

Urlau bekommt neues Fahrzeug

Dennoch wird es die Urlauer Abteilung als erste Einheit treffen, wenn aus dem Bereich des Ferienpark­s ein Alarm eingeht. Unter anderem wird den Urlauern bis zur Eröffnung des Parks ein neues Fahrzeug zur Verfügung stehen – mit eigenem Wassertank und mit Atemschutz­ausrüstung. Zudem sollen die Mitglieder der Urlauer Wehr noch gesondert trainiert werden.

Feuerwehrk­ommandant Klotz zeigt sich optimistis­ch, dass das auch gelingen wird. „Urlau ist eine starke Löschgrupp­e mit einer guten Verfügbark­eit.“Außerdem werde aus Leutkirch ein erstes Großfahrze­ug „schnell vor Ort sein“.

Die Kosten für die Aufrüstung des Feuerwehrs­tandorts Urlau übernimmt Center Parcs. Diese Absprache gehört zum umfänglich­en Teil des Kleingedru­ckten in den Verträgen, die zwischen der Stadt Leutkirch und dem Konzern geschlosse­n worden sind. Dazu zählen auch Vorgaben, wie der Konzern etwa bei extremer Hitze seine Besucher zu informiere­n hat. Grillen ist dann eben nicht mehr möglich.

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MODELL: CENTER PARCS Sowohl für den Bereich der geplanten Ferienhäus­er als auch für das Zentralgeb­äude sind Brandschut­zkonzepte erarbeitet worden.
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