Wangener und Prateser feiern italienischen Abend
Gut gelaunt feiern Menschen aus Wangen und Prato ihre seit insgesamt 37 Jahren bestehende Freundschaft
WANGEN - Menschen aus Prato in der Toskana und Wangen im Allgäu haben am Samstagabend das 37-jährige Bestehen ihrer Städtefreundschaft gefeiert. Der Wangener Marktplatz war erfüllt von Musik, Gesang, Tanz und Gesprächen. Die Bewirtung lag wieder in den Händen von Freunden aus dem Prateser Stadtteil La Querce.
Es ist keine neue Erkenntnis: Freundschaften wollen gepflegt werden. Dass das zwischen der italienischen Stadt Prato und Wangen nun schon seit 37 Jahren so trefflich funktioniert, dafür ist vielen Menschen zu danken. Zunächst natürlich dem Fanfarenzug, durch den der erste Kontakt in Richtung Süden zustande kam. Dann den vielen Vereinen und Gruppierungen, die sich hier wie da begegneten, sich austauschten und dazu beitrugen, dass Bausteine für das große Haus Europa auch aus der Toskana und dem Allgäu kamen. Und sie tun es noch immer.
Aber was wäre das alles, wenn es den Partnerschaftsverein nicht geben würde. Seit 1980 ist er ständig bemüht, die Verbindung zwischen den Gemeinden und ihren Bewohnern zu fördern und zu stärken, Reisen zu organisieren und Informationen zu vermitteln. „Es tut gut, dass die Partnerschaft so viele Mitstreiter hat“, freute sich am Samstag Michael Lang.
Dank für die Freundschaft
Der Oberbürgermeister dankte stellvertretend dem Verein mit seiner Vorsitzenden Roswitha Braunmüller und Kulturamtsleiter Hermann Sprang für ihre segensreiche Tätigkeit. Er dankte auch den 70 aus Prato angereisten Gästen, die ihr Unterhaltungsprogramm und ihre Leckereien aus der Toskana mitgebracht hatten, für ihre Freundschaft.
Mit dabei war Luigi Biancalani, der als Beigeordneter für die Ressorts Gesundheit, Familie und Soziales im Prateser Rathaus zuständig ist, und Britta von Websky, die nicht nur übersetzt und organisiert, sondern zu Hause in Italien für die deutschitalienischen Beziehungen mit Wangen wirbt.
Neben „Pasta, Pecorino e Vino“, welche der „Circolo i Risorti“aus dem Prateser Stadtteil La Querce kredenzte und reichlichen Zuspruch fand, erfreuten sich die rund 1000 Besucher auf dem Wangener Marktplatz an dem Bühnenprogramm. Zuvor hatte Bürgermeister Ulrich Mauch noch davon gesprochen, was für ihn ein „Italienischer Abend“beinhalten sollte: „Stimmungsvolle Stunden mit viel Musik und schönen Begegnungen mit Freunden aus der Partnerstadt.“
Nicht für alle Ohren zuträglich waren dann allerdings die Darbietungen der „ArMònia Music Band“, die zum Auftakt des Abends italienische Musik von den 1970er-Jahren bis heute boten. Die Gruppe aus neun Musikern zeigte sich entsprechend des modernen und rockigen Stils so instrumental- und stimmgewaltig, dass eine Unterhaltung an den Tischreihen kaum möglich war.
Punkt 20 Uhr fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Doch das „abkühlende Intermezzo“war nur von kurzer Dauer und die Bänke schnell wieder trocken gewischt. Das Fest konnte bis zum Schluss unbeschwert weiterlaufen.
Die überaus stimmige Choreografie von Irene Sgobbo war die Grundlage für die jungen Mädchen, die der Ballett-Gruppe der Tanzakademie „Studio 44“angehören. In wunderschön getanzten Bildern ließen sie die von Victor Hugo geschriebene Geschichte von Quasimodo und Esmeralda auferstehen und bewiesen, dass „Notre Dame de Paris“ganz ohne Worte auskommen kann. Schon einmal hatte „Studio 44“die Wangener begeistert: beim Festakt zum Stadtjubiläum in der Waldorfschule.
Gute Laune pur
Überschäumende Lebensfreude und stimmliche wie tänzerische Qualitäten machten sich breit, als „I Ragazzi del Musical“die Bühne betreten hatten. In bezaubernder Kleidung und tollen Frisuren war der Auftritt der fröhlichen jungen Menschen das Highlight des Abends. Auch wenn ihre italienischen Stücke aus vergangenen Hitparaden-Zeiten nicht allgemein bekannt waren, so war man als Zuhörer doch mit allen Sinnen dabei und erfreute sich an der Show. Das war gute Laune pur und ein wahres Synonym für den deutsch-italienischen Abend.