In der Becherhalde II wird fleißig gebaut
Planungen für Feneberg, Mietwohnungen und Seniorenzentrum laufen
KISSLEGG - Im Wohngebiet Becherhalde II wird derzeit kräftig gebaut und geplant. Allein sechs Baukräne zeugen von den Aktivitäten: Zwischen dem hohen Gras stehen schon die ersten Rohbauten der Einfamilienhäuser. „Wir haben die ersten 40 Bauplätze inzwischen vergeben“, berichtet Bürgermeister Dieter Krattenmacher. Wohlgemerkt nur an Einheimische. Die Nachfrage nach Bauland sei nach wie vor hoch. „Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass wir nicht alles verheizen.“Zwölf Bauplätze stehen noch zur Verfügung, sie sollen aber nicht so schnell vergeben werden.
Übrigens gehören die Flächen hinter dem jetzigen Baugebiet auch der Gemeinde. Hier will Krattenmacher aber in naher Zukunft nichts planen. „Diese Gemeindegrundstücke sind wertvoll.“Deswegen betont er: „Wir sollten auch für nachfolgende Generationen noch Möglichkeiten offenhalten, auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren zu können.“
Bauanträge werden erwartet
Kräftig am Bauen ist derzeit die Flaschnerei Hüfken. Direkt daneben sollen weitere Handwerksbetriebe und ein Fitnessstudio einziehen, wie Dieter Krattenmacher berichtet. Geplant wird derzeit gleich an mehreren Projekten. So rechnet der Bürgermeister damit, dass in den nächsten Wochen der Bauantrag des Lebensmittelmarktes Feneberg bei der Gemeinde eingeht. Der Zeitplan sieht vor, dass Feneberg Ende 2018 dort seinen Markt eröffnet. Mindestens bis dahin und auch darüber hinaus hofft Krattenmacher, dass der Edeka-Markt in der Schlossstraße erhalten bleibt. Wie berichtet, soll der Markt schließen, wann ist aber noch nicht bekannt. Der neue Eigentümer
des Gebäudes kommt selbst aus Kißlegg, man sei schon in Gesprächen, sagt Krattenmacher.
Wenn die Becherhalde komplett bezogen ist, wohnten in diesem Gebiet zusammen mit Schlingsee und Sonnenbühl rund 1500 bis 2000 Menschen, mehr als in Waltershofen oder Immenried. „Es war uns deswegen wichtig, dass wir einen starken Vollsortimenter herkriegen“, erklärt Krattenmacher. Aber es müsste eben auch im Ortskern noch die Lebensmittelversorgung gewährleistet bleiben. Auch eine Drogerie fehle derzeit noch in Kißlegg. „Die Einzelhandelsversorgung beschäftigt uns schon sehr“, sagt er.
Ein weiteres Projekt sind die 20 Mietwohnungen, die die Wangener Baugenossenschaft in der Becherhalde II bauen wird. Auch hier erwartet
der Bürgermeister in der nächsten Zeit den Bauantrag für die beiden Geschossbauten. „Die Baugenossenschaft ist für uns ein ganz wichtiger Partner“, sagt Krattenmacher. Sie investiere in den langfristigen Mietwohnungsmarkt. Auch im Hinblick auf die alternde Gesellschaft müsse man „günstigere, flächenschonendere Mietwohnungen anbieten“. Man könne nicht nur Einfamilienhäuser in die Fläche bauen, sagt der Kißlegger Bürgermeister. Dennoch erhofft er sich durch das neue Baugebiet auch wieder Bewegung auf dem Kißlegger Immobilienmarkt. Schließlich würden ja dann im Ort wieder Häuser und Wohnungen frei.
Das dritte Projekt, das gerade fleißig geplant wird, ist das Seniorenzentrum, das ebenfalls in der Becherhalde II entstehen soll. Der Auftrag
dafür sei an ein Unternehmen aus der Region vergeben worden. Hier soll es Wohnungen für betreutes Wohnen geben, aber auch Zimmer in denen Teilzeitpflege angeboten wird, sowie eine Pflegeeinrichtung.
Der Gemeinderat wird sich also in den nächsten Sitzungen nach der Sommerpause noch mehrfach mit den Bauanträgen für das Baugebiet Becherhalde II beschäftigen. In der Juli-Sitzung wurde zuletzt der Bauantrag der Kißlegger Firma Elektro Schneider genehmigt. Sie wird aus der Kirchmoosstraße in die Becherhalde I ziehen.