Schloss Achberg eröffnet „Kraftquellen“
Ausstellung setzt historische Sakralkunst und zeitgenössische Positionen in Beziehung
ACHBERG (sz) – Glück, Liebe und Hoffnung, aber auch Heimatverlust, Trauer und Tod sind menschliche Grunderfahrungen. Nicht nur die Religion greift diese existenziellen Themen auf, sondern auch Künstler.
In der Ausstellung „Kraftquellen“, die am Samstag auf Schloss Achberg beginnt, entstehen im Zusammenspiel von Werken 16 zeitgenössischer Künstler mit je einem von ihnen selbst gewählten sakralen Werk aus der Zeit vor 1800 neue Beziehungen und erweiterte Bedeutungen. Alte Kirchenkunst aus der Sammlung der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) wird so in einen ganz neuen Kontext gesetzt, heißt es in der Ankündigung des Landkreis Ravensburg. Die Ausstellung ist bis 22. Oktober im Schloss Achberg zu sehen.
Die Künstler hinterfragen das Vorbild und beschäftigen sich mit seiner ursprünglichen Funktion. Wofür wurde das sakrale Werk erstellt? Welche Inhalte transportierte es über die Jahrhunderte und was kann es uns Menschen heute noch oder wieder sagen?
Die religiös-bildlichen Darstellungen aus der Sammlung der OEW stammen aus mehreren Jahrhunderten. Das älteste ist ein schlichtes romanisches Kreuz und die jüngsten Werke sind Bildnisse von Heiligen und biblische Szenen aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurden im Auftrag der Kirche geschaffen und dienten für die Gläubigen als Leit- und Vorbilder.
Nach einer Idee der Kuratorin Ilonka Czerny sollten einige dieser Werke nicht nur wieder einmal in einer Ausstellung zusammengeführt werden, sondern auch zeitgenössische Künstler gebeten werden Patenschaften mit ihnen einzugehen. Die Ergebnisse seien verblüffend, heißt es in der Mitteilung weiter. Einige Künstler hätten die einstigen biblischen Erzählungen und Lebensgeschichten der Heiligen in die Gegen- wart umgesetzt. So werde die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten Pate für Zeichnungen, die in einem Berliner Flüchtlingsheim entstanden sind.
Die Ausstellung „Kraftquellen“steht in einer Reihe von Veranstaltungen, die von der Gesellschaft Oberschwaben im Reformationsgedenkjahr unterstützt werden. Impulse geben in der Ausstellung Sonja Alhäuser, Thom Barth, Matthias Beckmann, Daniel Bräg, Karolin Bräg, Christoph Brech, Jan Dietrich, Christoph Frick, Klaus Illi, Pietra Löbl, Susanna Taras, Laurenz Theinert, Wilm Weppelmann, Rolf Wicker, Iris Wöhr-Reinheimer und Jeanette Zippel.
Tickets und Infos gibt es unter 07 51 / 85 95 10, per Mail an info@ schloss- achberg. de oder unter www. schloss- achberg. de.