Memminger Stadtrat fordert Radweg bis zum Center-Parcs-Gelände
Herbert Müller sieht große Vorteile für alle Kommunen entlang der Strecke nach Urlau bei Leutkirch
LEUTKIRCH/MEMMINGEN (sz) - Ein Mitglied des Memminger Gemeinderats macht sich dafür stark, dass ein durchgehender Radweg von Memmingen bis zum Gelände des im Bau befindlichen Ferienparks bei Urlau ausgebaut wird.
Der Radweg auf der alten Bahntrasse von Memmingen in Richtung Legau sollte aus- und bis zum Urlauer Tann weitergebaut werden. Das schreibt SPD-Stadtrat Herbert Müller in einem Antrag an Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder. Auf diese Weise könnten viele Kommunen vom Bau der Ferienanlage profitieren. „Denn gerade Radwegbeziehungen sind für Urlauber von größter Bedeutung“, sagt Müller und betont: „Einen großartigeren Radweg, der Sehenswürdigkeiten wie auf einer Perlenschnur aufgereiht zu bieten hätte, gäbe es so nirgendwo.“Müller sieht demnach auch „eine grandiose Chance für den Illerwinkel bis nach Memmingen, an einer sich abzeichnenden Erfolgsgeschichte für das gesamte Allgäu teilzuhaben“.
Radweg über Rotis nach Legau
Die Sehenswürdigkeiten beschreibt Müller unter anderem so: „Lassen Sie uns in Leutkirch-Centerpark starten. Über diese reizende Stadt muss man nichts mehr sagen; sie spricht für sich. Ebenso über Schloß Zeil.“Müller schlägt vor, den Radweg über Rotis nach Legau zu führen. Rotis sei verknüpft mit dem Schaffen Otl Aichers, führt Müller aus. Als weitere besonders reizvolle Stationen erwähnt er Maria Steinbach, Lautrach mit seinem Schloss und auch als „Bauhighlight“die alte Eisenbahnbrücke über die Iller.
Laut Müller richtet sich sein Antrag an alle Betroffenen entlang so eines Radwegs. Stadträte, Kreisräte, Gemeinderäte, Oberbürgermeister und Bürgermeister müssten an einen Tisch und möglichst rasch Lösungen suchen. Ebenso sollten Marketing-Einrichtungen und -fachleute sowie der Einzelhandel und Mandatsträger eingebunden werden. „Die Initiative für dieses Projekt sollte von der Stadt Memmingen ausgehen“, schreibt Müller weiter. Die Stadt habe bereits in den 1970er-Jahren auf seinen Antrag hin den Radweg auf der alten Bahntrasse Richtung Legau bis Kronburg ausgebaut.
Zur Anbindung des Ferienparks in Richtung Leutkirch für Radfahrer plant derzeit die Stadt die Route vom Parkgelände aus in Richtung Norden bis Grünenbach und von dort zur Landesstraße 318. Diese soll unterquert werden. Außer auf dem schon bestehenden Radweg sollen in Zukunft auf dem alten Bahndamm Touristen direkt bis zum Kreisverkehr in der Wangener Straße in die Innenstadt gelotst werden. Dieses Konzept wurde vor Kurzem beim Bürgerinformationsabend präsentiert.
Als weitere, die Umwelt schonende Alternative wurde angekündigt, nach Eröffnung des Parks werde der Bodo-Busverkehr zwischen Isny und Leutkirch im Stundentakt auch eine Haltestelle am Ferienpark anfahren. Wie weit die Busplaner schon sind, zeigt sich zwischen Frauenzell und Hinznang auf Höhe Vogelberg an der dortigen Bushaltestelle. Die ausgewiesene Linie 66 führt demnach ins Bayerische nach Kempten und in der anderen Richtung ins Württembergische nach Leutkirch. Fahrpläne sind noch nicht ausgehängt.