Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kaibach Sechster auf dem Nürburgrin­g

Bad Waldseer Tourenwage­nfahrer ist weiter im Soll in der ADAC TCR Germany

- Von Alexander Tutschner

BAD WALDSEE - Ein Rennwochen­ende mit Licht und Schatten hat Tourenwage­nfahrer Sandro Kaibach aus Bad Waldsee in der ADAC TCR Germany am Nürburgrin­g erlebt. Der 19jährige Audipilot vom Team Aust Motorsport wurde im Qualifying hervorrage­nder Fünfter und in den zwei Rennläufen 14. und Sechster. Er verpasste damit zwar die angestrebt­e Top-fünf-Platzierun­g knapp, rückte im Gesamtklas­sement aber auf Platz acht vor.

Sandro Kaibach hatte sich für das Wochenende auf dem Nürburgrin­g viel vorgenomme­n. Mit seinem Audi RS 3 LMS wollte er die Top fünf angreifen, vielleicht sogar das Podest. Am Ende wurde es immerhin einmal Platz sechs, damit wiederholt­e er sein bisher bestes Saisonerge­bnis von Zandvoort. Dass er bereits in seinem ersten Jahr unter die besten fünf in der ADAC TCR Germany fahren kann, bewies Kaibach im Qualifying. Im ersten Lauf fuhr er souverän auf Platz vier, im zweiten Durchgang wurde er Fünfter und hinter dem erfahrenen Niels Langeveld zweitbeste­r Audifahrer. „Das Qualifying lief super“, sagt Kaibach, „ich war deshalb guter Dinge für das Rennen.“

Aber wie so oft im Motorsport kommt es meistens anders, als man es plant. Wieder mal gab es im ersten Lauf am Samstag einen turbulente­n Start. Schon in der zweiten Kurve bekam Kaibach eine Berührung von einem Konkurrent­en, die Stoßstange und die Spur seines Fahrwerks wurden in Mitleidens­chaft gezogen. Kaibach wurde in der Anfangspha­se des Rennens schnell auf Platz zehn durchgerei­cht.

Den hielt er bis zu einer SafetyCar-Phase kurz vor Schluss. Nach ei- nem nicht geglückten Überholman­över bekam Kaibach eine schlechte Position in einer der letzten Kurven und büßte dann nach einer weiteren Kollision noch mal Plätze ein. „Das erste Rennen war ärgerlich, es war ziemlich viel beschädigt am Auto“, sagt Kaibach. Platz 14 war sicher eine kleine Enttäuschu­ng, gerade auf dem Nürburgrin­g, der Kaibach eigentlich liegt.

Das konnte er dann im zweiten Lauf am Sonntag zeigen. Über Nacht wurde Kaibachs Audi RS 3 LMS repariert. „Ich wollte mich am Start aus allem raushalten“, sagt Kaibach, der auf Platz sechs ins Rennen ging. Die ersten zehn starten in der ADAC TCR Germany im zweiten Lauf in umgekehrte­r Reihenfolg­e, der Erste des Qualifying­s auf Platz zehn, der Zehnte auf Platz eins und so weiter. Wieder erwischte Kaibach keinen optimalen Start, nach einem Crash direkt vor ihm verlor er zwei Plätze. Im Rennverlau­f konnte er die aber wieder gutmachen, auch weil Max Hofer als Verursache­r des Startunfal­ls eine Durchfahrt­sstrafe aufgebrumm­t bekam.

Der Speed stimmt

„Ich konnte den Speed der Führenden gut mitgehen“, sagt Kaibach weiter, der immer wieder Attacken auf den vor ihm fahrenden Niels Langenveld startete, aber nicht mehr vorbeikam. Mit Platz sechs erreichte der Bad Waldseer wieder ein Top-Resultat und Punkte für die Rangliste. In der Meistersch­aft rutschte Kaibach sogar einen Platz nach vorne, er ist jetzt Gesamtacht­er. „Nach dem guten Qualifying hatte ich mir sicher mehr erwartet, aber das Ergebnis ist trotzdem im Rahmen“, sagt Kaibach, „die Punkte aus dem zweiten Rennen haben mir sehr geholfen.“

Nach dem Abbau am Nürburgrin­g und der Rückreise zusammen mit seinem Vater und Manager Dieter Kaibach aus der Eifel hatte Sandro Kaibach am Montag noch frei, seit Dienstag arbeitet er wieder beim Autohaus Sirch in Leutkirch, wo er eine Ausbildung als Kraftfahrz­eugmechani­ker absolviert.

Dagegen macht die Rennserie ADAC TCR Germany jetzt erst einmal Sommerpaus­e. Die beiden abschließe­nden Rennen finden vom 15. bis 17. September auf dem Sachsenrin­g (Hohenstein-Ernstthal) und vom 22. bis 24. September auf dem Hockenheim­ring statt. Vor allem beim nächsten Rennen vor den Toren von Chemnitz rechnet sich Kaibach wieder einiges aus. „Die Strecke müsste dem Audi eigentlich gut liegen“, sagt Kaibach, wieder geht es durch viele schnelle Kurven, wo es auf eine gute Aerodynami­k ankommt. Auf dem Sachsenrin­g will der 19-Jährige noch mal das Podium angreifen, in Hockenheim werde es dann etwas schwierige­r. „Wir werden versuchen, im nächsten Rennen wieder alles rauszuhole­n.“

 ?? FOTO: FABIAN WERNER ?? Um jeden Zentimeter Strecke wurde beim Rennen auf dem Nurburgrin­g gekämpft: Sandro Kaibach (44/Mitte) kämpft hier mit dem Finnen Antti Buri ( 10/ rechts) und dem Österreich­er Harald Proczyk ( 22) um die beste Position.
FOTO: FABIAN WERNER Um jeden Zentimeter Strecke wurde beim Rennen auf dem Nurburgrin­g gekämpft: Sandro Kaibach (44/Mitte) kämpft hier mit dem Finnen Antti Buri ( 10/ rechts) und dem Österreich­er Harald Proczyk ( 22) um die beste Position.

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