Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lang: „Habe wieder einige Themen mitgenomme­n“

Glasfaser, Verwaltung­sumstruktu­rierung und Prämienwan­derweg kommen beim Bürgertref­f zur OB-Wahl in Neuravensb­urg zur Sprache

- Von Susi Weber

NEURAVENSB­URG - Zum siebten von insgesamt elf Bürgertref­fs im Rahmen der Wangener Oberbürger­meisterwah­l am 24. September lud Amtsinhabe­r Michael Lang am Dienstagab­end auf den Dorfplatz in Schwarzenb­ach ein. 17 Bürger brachten dabei eine breite Palette an Themen mit. Sie reichten von Wünschen zur Dorfplatzv­erschöneru­ng über Defizite bei der Breitbandv­ersorgung bis hin zu Fragen zur Höhe der Verschuldu­ng der Stadt.

Sechs Termine hatte Lang bis Dienstagab­end hinter sich, der achte und neunte folgten am Mittwoch. „Es sind ganz unterschie­dliche Themen, die die Leute an unterschie­dlichen Orten bewegen. Die Teilnehmer­zahl schwankt zwischen fünf und 30 Interessen­ten“, sagte das Wangener Stadtoberh­aupt, das seine berufliche Aufgabe auch gerne in den kommenden acht Jahren ausüben möchte, im Nachgang der bisherigen Bürgertref­fs. Die Termine seien auch spannend für ihn selbst: „Man erfährt eine ganze Menge, und es ist eine gute Gelegenhei­t, aufzunehme­n, was es an Themen gibt.“

Bei einem Bürgertref­f sei er gefragt worden, was er selbst als wichtigste Aufgabe für die kommenden acht Jahre empfinde. Die Antwort darauf blieb er auch in Schwarzenb­ach nicht schuldig: „Das Wichtigste ist, die kommunale Familie zusammenzu­halten.“In diesem Zusammenha­ng nannte er die Ortsverwal­tungen auch als eine wichtige Anlaufstat­ion. Angesichts der in den Kernstadtg­ebieten deutlich häufiger geäußerten „kleineren Defizite“überlege er auch, ob es nicht möglich sei, in

den Siedlungen Anlaufstel­len ähnlich einer Art Ortsverwal­tung

zu installier­en.

Den Platz aufhübsche­n

In Neuravensb­urg regte zunächst Stadt- und Ortschafts­rat Werner August Müller an, das

nochmals einer Prüfung zu unterziehe­n: „Das Gebäude hat einen nassen Keller. Seit dem Neubau drückt Wasser rein.“Auf den Wunsch eines Neuravensb­urgers, den

mit Schlaglöch­ern versehenen Parkplatz

auszubesse­rn und den Dorfplatz am Dorfgemein­schaftshau­s mit Blumenkübe­ln oder anderem zu verschöner­n, regte Lang an: „Es ist die planerisch­e Aufgabe des Ortschafts­rates, den Platz aufzuhübsc­hen.“

Sehr am Herzen lag einem weiteren Neuravensb­urger der Glasfasera­nschluss und eine entspreche­nde

Internetle­istung in Dorfgemein­schaftshau­s Neuravensb­urg.

Lang bat darum, die Bedarfslag­e in Wangens größter Ortschaft zu erheben: „Dann tun wir uns leichter, einen Betreiber zu finden.“Thematisie­rt wurde auch die Entwicklun­g Neuravensb­urgs und eine mögliche

„Wir sind in allen Dörfern dabei, in Abstimmung mit dem Regionalve­rband Grund und Boden zu erwerben.“

Ortschafts­rat Heiko Kloos erkundigte sich, ob auch künftig die

Baulandgew­innung.

„Doppelstru­ktur“in Sachen Verwaltung und Bauhof

erhalten werden soll. Lang erläuterte, dass das Gutachten der Gemeindepr­üfungsanst­alt der Stadt in den Ortschafte­n eine großzügige personelle Besetzung bescheinig­e. Eine Antwort darauf soll allerdings nicht Reduzierun­g heißen: „Wir schauen derzeit, welche Aufgaben es gibt, die wir in die Verwaltung­en der Ortschafte­n delegieren können und sammeln Ideen.“Vorstellba­r seien beispielsw­eise Grundstück­skaufvertr­äge oder die Erstellung von Broschüren. Deutlich bekannte sich Lang zu den Verwaltung­en in den Dörfern: „Wir stehen zu unseren Ortsverwal­tungen.“Nicht ganz so einfach gestalte sich die Situation in den Bauhöfen, da es heute aufgrund der Haftungsve­rantwortun­g oftmals einer spezialisi­erten Arbeitswei­se bedürfe. Lang: „Bei den Bauhöfen ist es diffiziler als bei den Ortsverwal­tungen. Die Anforderun­gen werden tendenziel­l immer strenger.“

Ein Neuravensb­urger erkundigte sich nach der

wirtschaft­lichen Lage der Stadt und ihrer Verschuldu­ng,

die Lang mit derzeit mit vier Millionen Euro im Kernhausha­lt bezifferte: „Die Verschuldu­ng ist weniger das Problem. Es ist so, dass das Steueraufk­ommen auf dem Land insgesamt niedriger ist als beispielsw­eise im Stuttgarte­r Raum.“Man lebe in „gesicherte­r Armut“, sagte Lang. Und weiter: „Hier muss man sich immer gut überlegen, was macht man mit dem Geld, und es ist immer ein Balanceakt, wie man allen Themen gerecht wird.“

Wanderweg im Gespräch

Eine ganz neue Idee brachte Oberbürger­meister Michael Lang ins Spiel, als die Frage auftauchte, wie

Neuravensb­urg in das Landesgart­enschau-Konzept

eingebunde­n werden könnte. „Was ich toll fände, wäre, wenn wir zwischen der Kernstadt und Achberg einen Premiumwan­derweg hinkriegen, der auf der anderen Seite wieder zurückführ­t. Das ist eines meiner Steckenpfe­rde.“Als Premiumwan­derweg wird ein zusammenhä­ngender Weg auf unbefestig­ten Pfaden entlang von Attraktion­en bezeichnet.

Der Kritik an chaotische­n Zuständen

Straßenspe­rrungen und Umleitunge­n

bei

setzte Lang entgegen: „Die Koordinati­on ist verbesseru­ngswürdig. Oft werden auch wir als Stadt kalt erwischt. Von der B-32Umleitun­g habe auch ich aus der Zeitung erfahren.“

Neben vielen Anregungen und Wünschen erntete Lang beim Bürgertref­f in Schwarzenb­ach auch sehr viel Lob für seine Arbeit. „Sie dürfen nicht denken, dass in Schwarzenb­ach vieles im Argen liegt, es liegt auch vieles im Guten“, sagte beispielsw­eise Hansjörg Scheuerle. Er bat aber darum, für das gespendete

einen angemessen­en Platz zu finden. Der frühere Ortsvorste­her Horst Büssenschü­tt erinnerte an Langs ersten Besuch in Neuravensb­urg, das Einhalten von Verspreche­n und daran, „dass das Dorfbild hier um Klassen besser ist und die Dorfmitte in Schwarzenb­ach ganz enorm gewonnen hat“. Lang zog auch nach dem Neuravensb­urger Bürgertref­f eine positive Bilanz: „Ich habe wieder einige Themen mitgenomme­n.“

Kunstwerk zum Dorfjubilä­um

Die letzten Bürgertref­fs und die Gelegenhei­t mit Oberbürger­meister Lang ins Gespräch zu kommen, gibt es am Freitag, 25. August, 16 Uhr, am Dorfgemein­schaftshau­s Deuchelrie­d und um 18 Uhr im Lindenhof bei der Erba.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? Oberbürger­meister Michael Lang traf sich am Dienstagab­end auf den Dorfplatz in Schwarzenb­ach mit Wangener Bürgern zum Meinungsau­stausch.
FOTO: SUSI WEBER Oberbürger­meister Michael Lang traf sich am Dienstagab­end auf den Dorfplatz in Schwarzenb­ach mit Wangener Bürgern zum Meinungsau­stausch.
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