Altenpflegeheim St. Gebhard feiert 50. Geburtstag
Gratulanten erinnern an die Geschichte der Amtzeller Einrichtung
AMTZELL - Feste muss man feiern, wie sie fallen. Getreu diesem Motto hat das Altenpflegeheim St. Gebhard zu seiner Feier anlässlich seines 50Jahr-Jubiläums eingeladen. Ortsheimatpfleger Georg Müller und Bürgermeister a. D. Walther Schmid ließen die Geschichte des Altenpflegeheims und dessen Vorgängerbebauung Hofgut Greut Revue passieren. Bürgermeister Clemens Moll bezeichnete das Altenheim als „gar nicht wegzudenken“und lobte auch in anderer Weise: „St. Gebhard rundet viele Angebote ab.“
Im vergangenen Jahr feierte St. Gebhard sein „Zehnjähriges“– und jetzt folgte das 50-jährige Bestehen. Wie geht denn das? „Wir feiern halt gerne“, sagte Heimleiterin Ursula Rauch. Die eigentliche Erklärung sieht allerdings so aus, dass 2016 „zehn Jahre nach Abschluss der Umbaumaßnahmen“durch die St. Anna-Hilfe als Tochterunternehmen der Stiftung Liebenau auf dem Festprogramm standen. Tatsächlich eingeweiht wurde das Altersheim am 1. August 1967. 1965/66 war es vom Caritasverband Baden-Württemberg erbaut und von der Gemeinde mit 25 Prozent oder 400 000 Mark unterstützt worden. Neben der Turn- und Festhalle war es laut Bürgermeister a. D. Walther Schmid das zweite große Gebäude in diesem Jahr.
Amtzeller wollten ursprünglich die Gemeinde als Bauherrn
Munter erzählte Schmid auch von den Diskussionen seines Amtsvorgängers Gebhard Stilz mit Amtzeller Bürgern, die lieber die Gemeinde als Bauherren des Heimes gesehen hätten. Und von der Zeit um 1954/55, als die Geschwister Rosa und Anna Eisenbach der Gemeinde das Areal zu sehr güns- tigen Konditionen, aber mit Auflagen verkauften. Diese besagten den Bau eines Altersheims, der sich aber – aufgrund nicht auszugswilliger Mieter und trotz einer Unbewohnbarkeitserklärung 1962 – als alles andere als einfach gestaltete. Als Architekt verantwortlich war schließlich Hermann Kränzle. Aufgenommen wurde in den Statuten auch der Passus, dass Gemeindeeinwohner Vorrecht auf einen Platz haben. Schmid erinnerte nicht nur an die ersten Schwestern aus dem aufgelösten Caritas-Haus in Dellmensingen, sondern machte es sich gemeinsam mit der ehemaligen Sekretärin Gertrud Rogg in den vergangenen Wochen auch ans noch genauere Recherchieren: „Wir haben in Gemeinderatsprotokollen und Grundbucheintragungen einiges aus den Jahren 1954 bis 1967 gefunden.“Entspre- chende Dokumente und Kopien fassten sie zusammen. Schmid überreichte sie anlässlich des Jubiläums an Ursula Rauch.
Noch weiter zurück in die Vergangenheit ging Ortsheimatpfleger Georg Müller, der in einem „Amtzeller Heimatblatt“die Geschichte des Hofguts Greith (heute Greut) aufschlüsselte. Bis zum 14. Jahrhundert reicht sie zurück: „Die erste, gesicherte Erwähnung des Anwesens von Greut finden wir im Jahre 1383.“Viele Stationen zeichnete Müller auf, bevor er dann zur jüngeren Geschichte des Altenheims St. Gebhard kam: 1990 ging die Trägerschaft auf die Stiftung Liebenau über, die fünf Jahre später die St. Anna-Hilfe GmbH als Tochtergesellschaft gründete. 1995 wurde der Kindergarten erbaut, 2003 mit dem Um- und Neubau des Altenpflegeheims begon- nen. Heute ist das Altenpflegeheim St. Gebhard mit 30 Bewohnern voll belegt. Betreut werden sie laut Heimleiterin Rauch von 37 Mitarbeitern in der Pflege, der Hauswirtschaft und der Haustechnik.
Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Clemens Moll: „Sie sind wirklich ein fester Bestandteil Amtzells, und wir sind stolz und froh, dass es das Haus in Amtzell gibt.“Gleichzeitig blickte das Gemeindeoberhaupt auch nach vorne: „Wir werden alles tun, um Sie in Ihrer Entwicklung zu unterstützen.“
Gefeiert wurde mit Bewohnern und Gästen. Für die musikalische Umrahmung sorgte die St. GebhardBand. Eingebunden in das Jubiläumsfest war auch das alljährliche Sommerfest, bei dem zum Abschluss des Tages gemeinsam gegrillt wurde.