E-Bike: Es ist gekommen, um zu bleiben
Eurobike in Friedrichshafen steht vor der Tür – „Festival-Day“am 2. September richtet sich an alle Besucher
FRIEDRICHSHAFEN - Friedrichshafen wird wieder zum Fahrrad-Mekka: Vom 30. August bis 2. September heißt es auf dem Häfler Messegelände Eurobike. Die Messe richtet sich zunächst zwar nur an den Fachbesucher, beim Festival-Day am Samstag gehört das Fahrradforum aber allen Radfans. Top-Angebot für alle: 3000 Testbikes sowie sieben Areas bieten dem Besucher eine Fahrradwelt in allen Dimensionen.
Für Messechef Klaus Wellmann ist die Eurobike „weltweit die wichtigste Präsentationsplattform in der Fahrradbranche“. 2017 setze die Messe mit zahlreichen Highlights einen weiteren Meilenstein in der nun 200-jährigen Geschichte des Fahrrads, erklärte am Donnerstag der Messegeschäftsführer. Für die Messe selbst ist die Eurobike „1. Liga im Messereigen von Outdoor, Fakuma und Aero“. Umsatzmäßig wie als Imageträger, verdeutlichte Wellmann im SZ-Gespräch.
2018 kein Publikumstag
Weil die Eurobike 2018 acht Wochen früher ihr Forum in Friedrichshafen bekommt, wird es anno 2018 keinen Publikumstag mehr geben. Die Händler wollen es so. Begründung: Die Neuheiten werden dem Publikum zu früh gezeigt. Weil sie den Freaks das „Maul wässrig machen“, bleibt die alte Ware liegen. So jedenfalls die Befürchtung in der Branche. Wellmann aber will die Bike-Freaks an der Basis nicht lange enttäuschen: „Mittelfristig wird es auch im Programm einer früheren Eurobike wieder einen Publikums-tag geben.“
Besonders auffällig beim aktuellen Fahrrad-Forum am Bodensee: E-Mobilität liegt mehr denn je im Trend. Es verlangt immer kräftigere Motoren und langanhaltendere Akkus. Das EBike, so meint etwa Gunnar Fehlau, der ein kleines, handliches E-Lastenrad mit viel Stauraum auf die Messe mitbringt, „ist gekommen, um zu bleiben“. Jedes Fahrrad habe bald einen Motor. Insbesondere dann, wenn es um die Befeuerung der urbanen Mobilität – Stichwort Lastenräder – gehe. Legen die Business-Days (30. August bis 1. September) ihren Fokus ausschließlich auf die rund 40 000 erwarteten Fachbesucher, gehört der „Festival-Day“am Samstag, 2. September, einem Mix aus Entertainement, Action und Ausstellern, allen Bike-Enthusiasten. 20 000 Besucher werden erwartet. „Die Welt auf zwei Rädern erleben, testen und feiern“, umschreibt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich den Publikumstag. Und wenn Heidrich von erleben und testen spricht, dann ist von den „Areas“die Rede: Tipps zum Urlaub auf dem Sattel können sich Reisebegeisterte in der Travel-Area holen. In der KidsArea geht es um Fahrsicherheitstraining für Kids, die Demo-Area lädt zum Testen von 3000 aktuellen Fahrrädern und die Vision-Area zeigt Ideen abseits des konventionellen Rads: Liege- und Lastenräder, handbetriebe Fahrräder, Tandems oder Velomobile.
Zum Markt der E-Bike gehören künftig S-Pedelecs – Speed-Bikes. Sie sind keine Fahrräder mehr, sondern sind gesetzestechnisch den Kleinkrafträdern zuzuordnen. Sie laufen maximal 45 „Sachen“, haben Rückspiegel und Hupe. Auch ein Bremslicht muss sein. Und, ohne Kennzeichen geht beim S-Pedelec nichts mehr.
Wie man am besten zur Eurobike an den See kommt? Dirk Heidrich hat da so seine Vorstellungen. Wenn schon mit dem Auto, „dann unbedingt die Beschilderungen zu den Parkplätzen beachten“. Noch lieber sieht er die Benutzung des ÖPNV. Vor allem aber: „Am besten ist es, standesgemäß mit dem Fahrrad zu kommen. Wir haben genügend Radparkplätze.“
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