Zurück im Zentrum der Familie
Unter dem neuen Trainer Peter Bosz blüht Nuri Sahin wieder auf
DORTMUND (SID) - Nach seiner Glanzvorstellung wollte Nuri Sahin nicht mehr über die Vergangenheit reden. Hinter ihm lag eine schwierige Saison mit vielen Verletzungen, wenigen Einsätzen und schließlich der Demütigung, im DFB-Pokalfinale von Thomas Tuchel nicht einmal in den Kader berufen worden zu sein. „Ich stand im Sommer an einem Punkt, der für mich richtungweisend war. Für mich war es wichtig, aus dem letzten Jahr die richtigen Schlüsse zu ziehen“, sagte Sahin nach dem 2:0 (1:0) gegen Hertha BSC, bei dem er als Torschütze und Vorlagengeber herausstach.
Doch das Blatt hat sich für den 28Jährigen unter dem neuen Trainer Peter Bosz gewendet. „Ich will nicht der Beste oder der Wichtigste sein, ich will nur Teil der Borussia-DortmundFamilie sein“, betonte Sahin bei Sky. Die Vorbereitung lief für den türkischen Nationalspieler sehr gut, er blieb fit und verpasste keine Einheit.
„Das war für mich und meinen Körper wichtig, ich habe jetzt wieder mein Niveau erreicht“, sagte er. Jetzt schießt er – in der Liga zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren – sogar schon mit dem schwachen rechten Fuß Tore und den BVB Richtung Spitze. „Das war, glaube ich, mein erstes Tor mit rechts, vielleicht mal noch eins in der E-Jugend“, sagte Sahin nach der Partie. „Den rechten Fuß hat er doch eigentlich nur zum Wasser holen“, verriet Mitspieler Gonzalo Castro: „Wir freuen uns, dass er jetzt fit geblieben ist, das war sehr wichtig für ihn. Man sieht einfach, dass er den BVB lebt – jeden Tag.“
Im neuen System des Niederländers steht Sahin deutlich höher, eine Rolle, die ihm gut liegt. „Mir kommt das entgegen und wir Sechser können mal den letzten Pass spielen und kommen auch öfter selbst zum Abschluss“, hatte er schon im Trainingslager prophezeit.
Sahin ist bei dem ehemaligen Trainer von Ajax Amsterdam derzeit gesetzt. „Momentan ist er wichtig, und wir sind sehr zufrieden“, sagte Bosz: Ob das aber so bleibt „hängt davon ab, wie gut er spielt und welche Spieler ich zur Verfügung habe“.