Papierfabrikgelände scheint unbelastet zu sein
Untersuchungen noch nicht abgeschlossen – Zukunft des Mochenwangener Werks daher immer noch ungewiss
WOLPERTSWENDE (weg) – Auch wenn es für den Laien so aussehen mag – Arctic Paper in Mochenwangen ist in keinen Dornröschenschlaf verfallen. Abbruch- und Ausräumarbeiten laufen und die Altlastenuntersuchung ist weitgehend abgeschlossen. Und der zufolge „werden nach derzeitigem Stand keine die geplante Entwicklung beeinträchtigenden Ergebnisse erwartet“, heißt es in einer Presseerklärung von Arctic und Rathaus Wolpertswende. Einziehen sollen aufs ehemalige Papierfabrikareal „Wohnen und Gewerbe“.
Grundsätzlich hätten sich beide Seiten auf die Entwicklung von Wohnbau- und Gewerbeflächen verständigt, so Bürgermeister Daniel Steiner und Arctic-Geschäftsführer Lothar Burchardt, dem die Werksabwicklung obliegt. Seit die Papierfabrik an Heiligabend 2015 die Maschinen abstellte und der Gemeinderat Wolpertswende bald darauf das Gelände mit einer Veränderungssperre belegte, laufen die Bemühungen um „ein nachhaltiges Konzept als wichtigen Baustein für die Städtebauliche Entwicklung von Mochenwangen“, heißt es in der Presseerklärung.
Wohl keine Bodenbelastungen
Erste Schritte in diese Richtung sind die Altlastenuntersuchung und die für ein Bebauungsplanverfahren notwendige artenschutzrechtliche Untersuchung, denn davon hängt ab, was auf dem Areal überhaupt möglich wäre. Die Ergebnisse waren schon fürs Frühjahr erwartet worden. Jetzt wird es Herbst werden, bis beide Untersuchungen abgeschlossen sind.
Für die Altlastenuntersuchung werden an den letzten Grundwasserentnahmestellen noch Proben gezogen und abschließende Untersuchungen am Erdreich durchgeführt, wobei nach derzeitigem Stand Schlimmes nicht zu befürchten ist: „Von Bodenbelastungen ist demnach nicht auszugehen“, so Burchardt und Steiner. Bis Ende September soll auch die Artenschutzprüfung abgeschlossen sein. Dann wissen potenzielle Investoren, was auf sie zukommt.
Ein Interessent, der noch ungenannt bleiben will, ist der SZ bekannt. Er hat sich die Unterlagen besorgt und dem Arctic-Gelände auch schon einen Besuch abgestattet, ist eigenem Bekunden nach „der Sache aber noch nicht nähergetreten und wird sich diese („Die Lage ist schwierig“) noch genauer anschauen. Ob er der Einzige ist oder ob, wie aus der Gerüchteküche verlautet, es bereits drei Interessenten für das Papierfabrikgelände gibt, quittiert der Bürgermeister mit dem Satz: „Dazu etwas zu sagen, ist noch zu früh.“Ihm sei wichtig, dass ab Herbst der weitere Bebauungsplanprozess vorangeht und sich bald eine passende Nachfolge auf dem Gelände am Ende der Fabrikstraße auftut. Der Gemeinde selbst fehle es an Finanzkraft, das 13 Hektar große Areal zu erwerben und zu entwickeln.