Schwäbische Zeitung (Wangen)

Entscheidu­ng fällt am Montag

Neue Kurtaxen-Satzung von Langenarge­n wird vor dem Verwaltung­sgerichtsh­of Mannheim verhandelt

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MANNHEIM (flo) - Der Verwaltung­sgerichtsh­of Mannheim hat am Donnerstag über die neue Kurtaxen-Satzung in Langenarge­n verhandelt. Eine Entscheidu­ng wird am kommenden Montag bekannt gegeben.

Gut eindreivie­rtel Stunden tauschten die Prozessbet­eiligten im Sitzungssa­al II ihre Argumente aus. Auf der einen Seite: Klägerin Annette Pfleiderer, die seit fünf Jahren in Langenarge­n am Schwedi die 1910 erbaute Villa Lindenhof vermietet. Auf der anderen Seite: Achim Krafft, der Bürgermeis­ter von Langenarge­n. Streitgege­nstand: Änderungen an der Kurtaxensa­tzung, die in Zusammenha­ng mit der Einführung der Echt-Bodensee-Card zu Beginn diesen Jahres beschlosse­n wurden.

Im Mittelpunk­t der Verhandlun­g stand die Frage, ob ein Gastgeber gesetzlich verpflicht­et werden kann, von Gästen eine Einverstän­dniserklär­ung einholen, dass ihre Daten an die Deutsche Bodensee Tourismus (DBT) – den Anbieter der Echt-Bodensee-Card (EBC) – weitergege­ben werden. Annette Pfleiderer lehnt dies ab. Die Langenarge­ner Vermieteri­n beklagt unter anderem auch die neue Kalkulatio­n der Kurtaxe – in Langenarge­n wurde diese Steuer von 2 auf 3,15 Euro in der Hauptsaiso­n erhöht. In einem Interview mit der Schwäbisch­en Zeitung hatte sie die EBC auch einmal als „völlig überteuert“bezeichnet.

Laut Richter Matthias Hettich, dem Sprecher des Verwaltung­sgerichtsh­ofs, ist die Verhandlun­g ohne große Emotionen und „sehr profession­ell“über die Bühne gegangen. „Es wurde ausgiebig diskutiert, aber der Senat hat nicht zu erkennen gegeben, wie er entscheide­n wird“, ließ Hettich wissen. Nur bei den datenschut­zrechtlich­en Bedenken hätten die Richter angedeutet, dass sie möglicherw­eise den Argumenten der Klägerin folgen könnten. Weder Annette Pfleiderer noch Bürgermeis­ter Achim Krafft waren am Donnerstag für eine Stellungna­hme erreichbar.

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