Lebenswerk Wangen organisiert siebten Schenktag
Schenken und beschenkt werden, hieß es am Samstag in der Wangener Stadthalle
WANGEN - Zum siebten Mal hat der Verein Lebenswerk Wangen einen Schenktag organisiert. In Kooperation mit dem Tauschring Lindau-Wangen will man so einen sinnvollen Beitrag zur nachhaltigen und sozialen Kreislaufwirtschaft leisten.
Samstag, 12.45 Uhr. Vor der noch verschlossenen Tür der Stadthalle hat sich eine Traube von Menschen gebildet. Frauen, Männer und Kinder – sie alle warten darauf, dass das Startzeichen zum Einlass und damit zum Schenktag gegeben wird.
Im Inneren des Gebäudes werden zur gleichen Zeit letzte Anweisungen an die Ordner gegeben. „Wenn es im Saal zu voll wird, dann den Durchlass stoppen“, ist da zu hören. Hier und da werden an die anderen Mitarbeiter, die sich zuvor als Dank für ihre Hilfe etwas von den ausgebreiteten Dingen an und unter den Tischen wie an den Kleiderständern aussuchen durften, Namensschilder ausgeteilt.
Von 10 bis 12 Uhr war Annahme, dabei ist deutlich geworden: Der Zustrom derer, die „saubere und gebrauchsfähige Flohmarktartikel“abzugeben hatten, war erneut riesengroß. Große Gegenstände konnten mit einer Adresse versehen an einer Pinnwand angeboten werden. „Wir sind jedes Mal wieder überrascht“, sagt Stephanie Weigel vom „Lebenswerk Wangen“und freut sich: „So können wir die, die wenig oder gar nichts haben, einmal im Jahr beschenken!“
Punkt 13 Uhr gibt es kein Halten mehr. Mit dem Glockenschlag geht es los. „Jeder, ausgenommen professionelle Händler, darf sich von den reich gedeckten Tischen in fünf langen Reihen so viel aussuchen, „wie sie mit den Händen tragen können.“Obwohl der Raum voller Menschen ist, gibt es kein Geschiebe, kein gieriges Grapschen. Jeder wählt in Ruhe das aus, was er gebrauchen kann.
Die so Beschenkten tragen Jacken, Hosen, Pullover, Schuhe und Taschen, Bücher und CDs, Haushaltsgeräte, Porzellan und Vasen, Gesellschaftsspiele und Spielsachen für alle Altersklassen dankbar nach Hause. Besonders strahlt ein kleiner Flüchtlingsjunge, dessen Mama einen Trettraktor für ihn gefunden hat. Voller Stolz rollt er damit hinaus ins Freie.
Keine zwei Stunden später sind nur noch Restbestände zu haben. Diese sollen nun einem karitativen Zweck zugeführt werden. Wie auch das Geld, das der Tauschring LindauWangen mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen erwirtschaftet hat.