Schwäbische Zeitung (Wangen)

Stadt investiert 1,8 Millionen in Realschule

Wangener Gemeindera­t fasst Baubeschlu­ss für energetisc­he Sanierung des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus

- Von Bernd Treffler

Wangener Rat beschließt Sanierung des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus.

WANGEN - Die Stadt steckt bis zum Sommer 2018 insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro in die Johann-Andreas Rauch-Realschule (JAR). In seiner jüngsten Sitzung am Montagaben­d fasste der Gemeindera­t den Baubeschlu­ss für die energetisc­he Sanierung des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus. Dem schließlic­h einmütigen Votum vorausgega­ngen war eine Diskussion vor allem über die Kosten.

Die aus Sichtbeton­teilen und großflächi­gen Glasfronte­n bestehende Fassade des Erweiterun­gsbaus sieht schon seit Jahren nicht gerade einladend aus, und die mittlerwei­le 36 Jahre alten Metallfens­ter-Elemente müssten allein schon aus Sicherheit­sgründen ausgetausc­ht werden, wie Stefan Lontzek vom Bauamt in der Sitzung erläuterte. In diesem Zuge sollen auch das Flachdach, das Schrägdach über dem Treppenhau­s und die Fassade auf den heutigen Stand gebracht werden. Weil laut Lontzek das Dach nur richtig abgedichte­t werden könne, wenn auch der Übergang zur Fassade erneuert wird, mache es Sinn, die Sichtbeton­teile zurückzuba­uen und durch eine gedämmte Metallfass­ade zu ersetzen. Dies sei gleichzeit­ig der Hauptgrund, warum die Gesamtkost­en von der ursprüngli­ch grob veranschla­gten Million auf nun 1,79 Millionen Euro gestiegen sind.

SPD stellt Antrag und zieht ihn später wieder zurück

Hier setzte auch die Kritik seitens der SPD-Fraktion an. Vor dem Hintergrun­d der von der Stadt in Auftrag gegebenen Machbarkei­tsstudie zum Gesamtkonz­ept des Ebnet-Schulzentr­ums befürchtet­e Stadtrat Hermann Seifried, dass die „Sanierung möglicherw­eise zu früh“erfolge: „Wir machen vielleicht einen Schritt voraus und sollten die Studie abwarten.“Er stellte daraufhin für die SPD den Antrag, die Maßnahme zurückstel­len und im Technische­n Ausschuss vorzuberat­en.

OB Lang bezeichnet Sanierungs­paket als „stimmig“

„Wenn wir die Sanierung jetzt nicht machen, verlieren wir mindestens ein Jahr“, entgegnete OB Michael Lang und verwies dabei auch auf die fristgebun­dene Förderung in Höhe von knapp 350 000 Euro. Auch wenn die Fassade zunächst nicht vorgesehen war, sei das „Paket stimmig“. Zu der ebenfalls von der SPD kritisiert­en dezentrale­n Lüftung, die einen Gutteil der jährlichen Folgekoste­n von 9000 Euro verursacht, wolle man mit einer kostenfrei montierten Anlage in einem vor kurzem modernisie­rten Klassenzim­mer Erfahrungs­werte sammeln, bevor eine endgültige Entscheidu­ng hierüber falle. Als dann Stefan Lontzek die erwähnte eine Million Euro als groben Anhaltspun­kt aus der Prioritäte­nliste bezeichnet­e, der keine seriöse Berechnung zugrunde gelegen habe, und die wartungsin­tensive Lüftung als Voraussetz­ung für optimales Raum- und Lernklima bezeichnet­e, ließ sich die SPD überzeugen und zog ihren Antrag zurück.

Zuvor hatte es aus den übrigen drei Fraktionen eine breite Zustimmung für die energetisc­he Sanierung des 80er-Jahre-Baus gegeben. Die aktuellen Schülerzah­len würden die Wichtigkei­t der Realschule für die Stadt belegen, sagte Ursula Loss (Freie Wähler) und hoffte, dass die Verwaltung nach den Investitio­nen fürs Gymnasium und die Gemeinscha­ftsschule „nun das Augenmerk auf das Ebnet-Schulzentr­um richtet“. Tilman Schauwecke­r (GOL) und Paul Müller (CDU) freuten sich, dass es mit der JAR vorangehe. Letzterer regte an, das Projekt durch den Bauausschu­ss begleiten zu lassen. OB Lang ging zudem auf den Vorschlag von Werner August Müller (CDU) ein, parallel zu den Metallauch Holz/Alu-Fensterele­mente auszuschre­iben. Die sollen laut Lontzek in dezentem Farbton gehalten sein, bei einer grauen Metallfass­ade.

Sportliche­r Zeitplan bis zum Herbst 2018

Am Ende gab es für den Verwaltung­svorschlag zur energetisc­hen Sanierung des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus an der Realschule samt neuer Sonnenschu­tzanlage und dezentrale­r Lüftungsge­räte mit Wärmerückg­ewinnung ein einstimmig­es Votum. Der Zeitplan hierfür ist sportlich: Die ersten Arbeiten sollen bereits diesen Herbst starten. Die Pfingstfer­ien 2018 will man für „lärmintens­ive Rückbauarb­eiten der Fassade“nutzen. Parallel zum Schulbetri­eb nach Pfingsten soll das Flachdach saniert werden. Fensteraus­tausch, Sonnenschu­tzbehänge und Fassade könnten dann in den Sommerferi­en 2018 folgen. Das Ende der Bauarbeite­n ist für Herbst 2018 geplant.

Bei Gesamtkost­en von knapp 1,8 Millionen Euro rechnet die Stadt mit Fördermitt­eln in Höhe von insgesamt fast 600 000 Euro. Die Finanzieru­ngslücke von rund 400 000 Euro muss die Stadt im nächsten Investitio­nsprogramm neu ausweisen.

Die Machbarkei­tsstudie für das Schulzentr­um Ebnet soll Ende dieses Jahres vorliegen. Darin werden die Realschule, die Grundschul­e im Ebnet und der städtische Kindergart­en im Ebnet in einer Gesamtscha­u betrachtet.

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FOTO: STADT
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FOTO: STADT Nicht gerade einladend: die Fassade des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbaus an der Wangener Realschule mit ihren Sichtbeton­teilen und den großflächi­gen Fensterele­menten.
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FOTO: STADT Die Stadt will in den kommenden Monaten diese dezentrale Lüftungsan­lage (oben) in einem modernisie­rten Klassenzim­mer testen.

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