„Das in die Erde legen, was später gebraucht wird“
Gemeinderat Amtzell fasst Grundsatzbeschluss über Verlegung einer Glasfaserleitung von Winkelmühle nach Grenis
AMTZELL - Der Gemeinderat von Amtzell hat am Montagabend den Grundsatzbeschluss gefasst, beim Bau der Trinkwasserverbundleitung von Winkelmühle nach Grenis auch Rohre für die Breitbandversorgung verlegen zu lassen. Weiterführende Planungen und eine entsprechende Kostenschätzung sollen folgen.
Es war Ralf Witte, der Geschäftsführer des Zweckverbandes HaslachWasserversorgung, TRAUERANZEIGEN der das Projekt vorstellte. Bereits im Januar hatte er den Gemeinderat davon in Kenntnis gesetzt, dass auf dem Weg der geplanten Verbundleitung zwischen Amtzell und Vogt auch die Möglichkeit bestehen würde, entlang der Trasse Winkelmühle-Grenis eine Glasfaserleitung mitzuverlegen.
Dadurch, so Witte, könnten nicht nur zahlreiche Weiler im nördlichen Gemeindegebiet direkt angebunden werden, sondern auch ein Anschluss an das landkreisweite BackboneNetz erfolgen. Nicht zuletzt sei Amtzell Mitglied im Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg. Von hier aus ist daran gedacht, den Gemeinden nach der Fertigstellung des Netzes eine Internetgeschwindigkeit von 100 Mbit/s zur Verfügung zu stellen. Für Gewerbetreibende soll eine Geschwindigkeit bis zu 1 Gbit/s möglich sein.
Am Montag machte Witte deutlich, dass für die Breitband-Mitverlegung „ein Konzept überdacht wird, dessen Pläne und Kosten vertretbar sind“. Lobenswert nannte Ralf Witte den Bescheid des Regierungspräsidiums Tübingen (Abteilung Wasserwirtschaft), der für das Projekt eine Förderung von 25 Prozent der förderfähigen Kosten beinhaltet. Auflage sei es jedoch, so der Geschäftsführer, dass mit dem Bau bereits am 1. Dezember begonnen werden müsse.
„Die Planung der zwölf Kilometer langen Trasse mit einem Volumen von vier Millionen Euro ist in der Schublade“, freute sich Witte und kündigte an: „Mit einem kleinen Spezialbereich kann zeitgemäß begonnen werden, das eigentliche Verlegen der Rohrleitung geschieht dann im Laufe des nächsten Jahres.“
Für Bürgermeister Clemens Moll ist es wichtig, „eine klare Strategie zu entwickeln und gezielt das in die Erde zu legen, was später gebraucht wird“. Er forderte dazu auf, jetzt den Beschluss entsprechend zu fassen, weil es unmöglich wäre, „günstiger an eine Glasfaserversorgung zu kommen“. Das sah auch CDU-Rat Hans Roman so. Er war der Meinung, dass man, wie bei der „Abwasserversorgung für alle“, ebenso mit dem Internet verfahren müsse. Roman hielt vor Augen: „Es ist dringend notwendig, dass auch der Außenbereich an ein schnelles Internet angebunden wird. Um alle Gebäude in Zukunft erreichen zu können, müssen wir jetzt die Bedingungen dafür schaffen.“