Algenplage: keine einzelne Ursache
Lindenberger Bürgermeister hofft, dass sich das Badeverbot nicht wiederholt, Garantie gebe es aber nicht
LINDENBERG - Die roten Flatterbänder sind entfernt, die Verbotsschilder abgebaut worden. Nach 46 Tagen Verbot darf seit Kurzem wieder im Lindenberger Waldsee gebadet werden. Abgehakt ist die Blaualgenplage in dem beliebten Badegewässer aber noch nicht. Im Bauausschuss sprach Helmut Strahl das Thema an. „Das sollte sich nicht wiederholen“, sagte er. Damit steht der CSU-Rat und frühere Vorsitzende der Wasserwacht nicht alleine da. Als „wahnsinnig ärgerlich“bezeichnete Bürgermeister Ballerstedt die Plage. Kein Wunder: Die hohe Blaualgenkonzentration gab es ausgerechnet im Hochsommer. Die ganzen Sommerferien herrschte Badeverbot.
Landwirte arbeiteten wie immer
Unklar ist laut Ballerstedt, was die Plage ausgelöst hat. „Es kann keine einzelne Ursache benannt werden“, fasste der Rathauschef die Ergebnisse einer „Elefantenrunde“zusammen. Daran beteiligt waren Mitarbeiter des Wasserwirtschafts- und des Gesundheitsamtes. Vermutlich hätten verschiedene Faktoren die Algenplage ausgelöst, gab der Rathauschef die Einschätzung der Fachleute wider. Ein Nährstoffeintrag, dazu hohe Temperaturen und ein Sturm. Der habe das Wasser verwirbelt. Algen seien so in oberen Gewässerschichten gekommen. „Die Algen brauchen Licht und Wärme. Die haben sie so bekommen“, sagte Ballerstedt.
Gespräche hat es nach Angaben des Bürgermeisters auch mit den Landwirten gegeben, die im Bereich des Waldsees Felder bewirtschaften. Sie hätten nicht mehr gedüngt als sonst auch. Es gibt Abstandsflächen zu Bächen, auf denen keine Gülle ausgebracht werden darf. Die hielten die Landwirte auch ein, sagte Ballerstedt. Die Stadt habe selber einiges versucht, um die Algen loszuwerden. Der Bauhof habe die Algenschlieren aus dem See gefischt, zudem seien die obersten 30 Zentimer des Sees abgelassen worden. Unklar sei, ob das zum Rückgang der Algenkonzentration beigetragen habe. So oder so: Die Kälte beendet das Algenwachstum. „Der Winter macht ihnen den Garaus“(Ballerstedt).
Nach dem Ausfall der Hauptbadesaison hoffen die Lindenberger, dass sich derlei nicht wiederholt. Eine Garantie dafür gibt es aber offenbar nicht. „Versprechen kann keiner etwas“, sagte Ballerstedt. Hoffnung gibt der Stadt die Vergangenheit. Immerhin habe es in den vergangenen mindestens 20 Jahren keine derart hohe Algenkonzentration gegeben, so der Bürgermeister.