Müller holt direktes Bundestagsmandat
Direktkandidaten von CDU, Grünen und FDP erfolgreich bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 294
CDU-Mann hat im Wahlkreis Ravensburg die meisten Erststimmen.
RAVENSBURG - Trotz eines deutlich schlechteren Ergebnisses als vor vier Jahren bleibt die CDU bei der Bundestagswahl 2017 die stärkste Partei im Wahlkreis 294 Ravensburg. Als deren Direktkandidat zieht Axel Müller mit 38,5 Prozent der Erststimmen in den Deutschen Bundestag ein.
Neben Müller werden Agnieszka Brugger (Grüne) und Benjamin Strasser (FDP) den Wahlkreis 294 in Berlin vertreten. Brugger verbesserte sich bei der Erststimmenzahl klar (20,2 Prozent; 2013: 13,6 Prozent), Strasser überflügelte das Ergebnis des Kandidaten von vier Jahren, Ralf Sauer, dramatisch (10,1 Prozent der Erststimmen gegenüber 2,5 Prozent für Sauer im Jahr 2013). Enttäuschend hingegen ist das Resultat der SPD-Direktkandidatin Heike Engelhardt mit 12,4 Prozent. Zum Vergleich: Erstkandidat Hannes Munzinger kam vor vier Jahren auf 20,0 Prozent der Stimmen.
Doch auch für die CDU im Wahlkreis ist das Ergebnis kein Ruhmesblatt: Schaffte der Direktkandidat von 2013, Andreas Schockenhoff, einen Erststimmenanteil von 51,6 Prozent, so kam Axel Müller am Sonntag nur noch auf 38,5 Prozent – die Resultate der Zweitstimmen wichen 2013 und 2017 kaum von denen der Erststimmen ab.
Blickt man auf das Ergebnis der Wahlen vom Sonntag bundesweit, so ist der Wahlkreis 294 nicht gerade repräsentativ: Die CDU schneidet deutlich besser ab als im Bund, die SPD erhält hingegen nur rund die Hälfte des schwachen deutschlandweiten Ergebnisses der Sozialdemokraten. Die Grünen bekommen – traditionell – mehr Stimmen im Wahlkreis Ravensburg als im Bundesschnitt, auch wenn festzuhalten ist, dass Direktkandidatin Agnieszka Brugger ein deutlich besseres Erststimmenergebnis erzielt als das Zweitstimmenergebnis für die Grünen im Wahlkreis (20,2 gegenüber 15,0 Prozent). Bei allen anderen Direktkandidaten sind die Unterschiede zwischen Erst- und Zweitstimme nicht so gravierend wie bei ihr.
Schlechter als im Bund, aber deutlich gestärkt geht die „Alternative für Deutschland“(AfD) bei der Wahl im Kreis 294 hervor. Gegenüber der Bundestagswahl vor vier Jahren konnte die AfD ihre Stimmenzahl beinah verdreifachen und landete bei einer Zweitstimmenzahl von 10,3 Prozent (2013: 3,9 Prozent). Die „Linke“kam am Sonntag auf ein Ergebnis von 6,1 Prozent und kann damit an das bundesweite Resultat der Partei nicht annähernd heranreichen.
146 174 Frauen und Männer haben sich im Wahlkreis 294, der bis auf geringe Abweichungen identisch ist mit dem Landkreis Ravensburg, an der Bundestagswahl 2017 beteiligt. Das vorläufige amtliche Endergebnis für den Wahlkreis 294 stand am Sonntag erst um 23.35 Uhr fest, da es in der Stadt Weingarten Schwierigkeiten bei der Auszählung der Briefwähler gegeben hatte.
Unabhängige Kandidaten und die von kleineren Parteien spielten bei der Wahl am Sonntag keine Rolle. Deren Erststimmenzahl: Thomas Bergmann (ÖDP): 1,7 Prozent; Klaus Wirthwein (Freie Wähler): 1,4 Prozent; Syliva Makowski (Menschliche Welt): 0,5 Prozent; Stefan Weinert (Einzelkandidat): 0,1 Prozent; KarlHeinz Pauli (MLPD): 0,1 Prozent.