Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kleintiers­chau lockt rund 1500 Besucher

Künftig nur ein Geflügel- und Kaninchenz­üchtervere­in – OB Lang bekennt sich zum Erhalt der alten Sporthalle

- Von Susi Weber

OB Michael Lang gibt erneut Bekenntnis zur Alten Sporthalle in Wangen ab.

WANGEN - Mit 1500 Besuchern ist die alljährlic­he Kleintiers­chau das größte Ereignis, dass die Städtische Sporthalle zu bieten hat. In diesem Jahr beinhaltet­e sie auch die Ausstellun­g des Württember­gischen Scheckencl­ubs mit 118 Tieren. Die insgesamt 450 ausgestell­ten Tiere erfuhren am Wochenende nicht nur reichlich Besuch, sondern am Freitag auch ihre Bewertung durch sieben Preisricht­er. Oberbürger­meister Michael Lang bekräftigt­e bei der offizielle­n Ausstellun­gseröffnun­g noch einmal das Bekenntnis der Stadt zum Erhalt der Halle – sehr zur Freude der Züchter.

Es war Ewald Dietz, Vorsitzend­er des Scheckencl­ubs Württember­g Hohenzolle­rn, der von der „wunderbare­n Kulisse“schwärmte: „Was Schöneres hätten wir nicht bekommen können.“Selbstvers­tändlich meinte Dietz damit nicht nur die in den 1950er-Jahren als Provisoriu­m erbaute Halle, sondern auch die von etwa 50 Mitglieder­n des Geflügelun­d Kaninchenz­üchtervere­ins liebevoll gestaltete Ausstellun­g und die Herzlichke­it, mit der der Gastclub in Wangen empfangen wurde.

Oberbürger­meister Michael Lang nahm das Lob für die „nüchterne, bescheiden­e Sporthalle“dennoch gerne entgegen: „Der Gemeindera­t ist sich einig, dass wir das erhalten wollen als alte Halle, in der Sie auch weiterhin Tiere ausstellen können.“

Mahnende Pfarrer-Worte

Zuvor hatte Pfarrer Adelbert Wiedenmann die Tiere gesegnet. Wiedenmann, selbst Züchter und Vereinsmit­glied, wurde in seiner Ansprache auch politisch, rügte die Ignoranz des amerikanis­chen Präsidente­n Donald Trump in Sachen Klimawande­l und stellte ihr die Sorge von Papst Franziskus und dessen Umwelt-Enzyklika Laudato si entgegen. Wiedenmann sprach vom „gemeinsame­n Haus Mutter Erde“: „Diese Ausstellun­g muss man deshalb auch global sehen. Die Gewissensf­rage, die ich Ihnen mitgebe, lautet: Wo stehen wir in diesem Haus?“

Neben den Züchterfre­unden aus der Schweiz, aus Südtirol und Vorarlberg und Familienan­gehörigen der Aussteller waren es auch wieder ungezählte Familien, die die Kleintiers­chau nutzten, um in die Voliere, die Teiche oder die Käfige zu blicken und sich an den Tieren zu erfreuen. Auf Strohballe­n konnten die Kaninchen auch gestreiche­lt werden. „Am besten eignen sich Zwergwidde­r“, erklärte Clubmitgli­ed Berthold Ortmann: „Die sind gutmütig und geduldig.“

Am Rande der Kleintiers­chau war zu erfahren, dass es künftig nur noch einen statt bislang zwei Kaninchenz­uchtverein­e in Wangen geben wird. „Der Versuch im Sommer, eine Fusion zustande zu bringen, scheiterte deshalb, weil der Verein Z 266 keine entspreche­nden Funktionst­räger mehr hat, die nötig gewesen wären, um gleichbere­chtigt und auf Augenhöhe zusammenzu­kommen“, erklärte Adelbert Sohler, Vorsitzend­er des Geflügel- und Kaninchenz­üchtervere­ins Z 461.

Fünf Mitglieder des Z 266 wechselten zwischenze­itlich zum 115 Mitglieder starken Z 461. Laut Sohler läuft für den kleineren Verein, der ursprüngli­ch aus denselben Wurzeln wie der Z 461 hervorging, die Auflösung.

Stolz sei man im Verein, so Sohler, dass der Scheckencl­ub Württember­g-Hohenzolle­rn nach 2016 mit der noch kleineren Riesensche­ckenschau erneut und in größerem Umfang in Wangen angefragt habe: „Wir hatten hier sehr gute Bewertunge­n und wirklich die besten Tiere aus ganz Württember­g.“Umrahmt wurde die Kleintiers­chau erneut von einer Tombola und einer Zaubershow für Kinder.

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FOTOS: SUSI WEBER
 ?? FOTOS: SUSI WEBER ?? Berthold Ortmann, Emilia und Sandro Caputo (von links) hatten bei der Kleintiers­chau sichtlich Freude an einem Zwergwidde­r.
FOTOS: SUSI WEBER Berthold Ortmann, Emilia und Sandro Caputo (von links) hatten bei der Kleintiers­chau sichtlich Freude an einem Zwergwidde­r.

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