Schwäbische Zeitung (Wangen)

Finanziell läuft’s für Biberach bestens

Stadtverwa­ltung rechnet aktuell mit 105 Millionen Euro Gewerbeste­uer

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Auch im dritten Quartal 2017 hat sich die Finanzlage der Stadt Biberach gut entwickelt. Vor allem bei der Gewerbeste­uer, dem größten Einnahmepo­sten, geht der Pfeil weiter nach oben. Dies zeigt der aktuelle Bericht des Kämmereiam­ts.

Derzeit liegt das Gewerbeste­ueraufkomm­en laut Bericht des städtische­n Kämmereiam­ts bei rund 105 Millionen Euro brutto und damit etwa 10,4 Millionen Euro über der Planung zu Jahresbegi­nn. Nach Abzug der Umlage verblieben davon 83,51 Millionen im Stadtsäcke­l.

Auch beim Gemeindean­teil der Einkommens­teuer rechnet die Stadt aufgrund der aktuellen Prognosen mit höheren Erträgen von etwa 1,34 Millionen Euro. Ebenso wird ein höherer Anteil an der Umsatzsteu­er (plus 162 000 Euro) erwartet. Wie verlässlic­h diese Prognosen sind, wird die November-Steuerschä­tzung zeigen. Vor Strafzinse­n auf Geldanlage­n bleibt die Stadt bislang verschont.

Bei den Ausgaben im Verwaltung­shaushalt rechnet die Stadt derzeit mit 600 000 Euro weniger als geplant. Die Ursachen dafür sind allerdings eher nicht erfreulich: So konnten vakante oder neue Stellen erst später als geplant besetzt werden, hinzu komme ein hoher Anteil an langzeiter­krankten Mitarbeite­rn ohne Lohnfortza­hlung, schreibt die Verwaltung in ihrem Bericht. Personalma­ngel ist auch der Grund dafür, warum bereitgest­ellte Finanzmitt­el für die Unterhaltu­ng von Grundstück­en und Gebäuden in diesem Jahr nicht mehr in voller Höhe abgerufen werden.

Die Liquidität der Stadtkasse sei nach wie vor gut, schreibt das Kämmereiam­t in seinem Bericht. Nicht benötigte Mittel seien aufgrund der Niedrigzin­sen kurz- oder mittelfris­tig angelegt. Im Sommer 2016 hat die Stadt darüberhin­aus eine langfristi­ge Geldanlage mit 30 Millionen Euro getätigt. Zudem sind weitere insgesamt 55 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren auf drei festverzin­sliche Anlagen verteilt.

Das Kämmereiam­t geht davon aus, dass sich die positive Entwicklun­g der Finanzlage auch im letzten Quartal 2017 bestätigen wird. So wird dort mit einer Zuführung vom Verwaltung­s- in den Vermögensh­aushalt von 15 bis 18 Millionen Euro gerechnet anstatt der geplanten 13 bis 16 Millionen. „Insgesamt kann festgestel­lt werden, dass sich die Finanzen der Stadt Biberach auch im Jahr 2017 auf sehr hohem Niveau und in ruhigem Fahrwasser bewegen“, schreibt Amtsleiter­in Margit Leonhardt. Trotzdem müsse man der Risikovors­orge, gerade in guten Zeiten, eine hohe Bedeutung beimessen, empfiehlt sie.

Das Kämmereiam­t geht davon aus, dass sich die positive Entwicklun­g der Finanzlage auch im letzten Quartal 2017 bestätigen wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany