Achberg will fachliche Begleitung der Flüchtlinge
Gemeinderat stimmt der Flüchtlingssozialarbeit mit der Stadt Wangen zu
ACHBERG (isa) - Der Gemeinderat Achberg hat beschlossen, sich fachliche Hilfe zur Betreuung der in der Gemeinde lebenden Flüchtlinge zu holen und dafür zwischen 7000 bis 8000 Euro im Jahr auszugeben. Mit diesem Beschluss hat das Gremium dem Angebot der Stadt Wangen für eine Zusammenarbeit im Rahmen des Integrationsmanagements zugestimmt.
Aktuell leben in Achberg 32 Flüchtlinge. 13 von ihnen in Baindt, 19 in Siggenreute. Betreut werden die Menschen zum einen von den Ehrenamtlichen des Achberger Helferkreises. Zum anderen aber auch durch den Sozialdienst der Stadt Wangen. Und zwar ganz gleich, ob sich die Flüchtlinge in der vorläufigen Unterbringung befinden oder in der Anschlussunterbringung. Eine die Arbeit des Helferkreises ergänzende Sozialarbeit, die Bürgermeister Johannes Aschauer durchweg positiv bewertete.
Denn so, erklärte er den Räten, würde etwa die Kommunikation mit den an die Asylbewerber Geld auszahlenden Stellen unterstützt. Hinzu käme, dass die Flüchtlinge individuell beraten und betreut würden, was sprachliche, schulische und berufliche Möglichkeiten und Angebote angehe. Wesentlich sei zudem, dass die Sozialarbeit ebenso Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens vermittle wie auch Konsequenzen durchsetze, wenn diese Regeln nicht eingehalten würden.
Allerdings läuft zum Ende des Jahres der zwischen der Stadt Wangen und Achberg geschlossene Vertrag. Danach läuft die Finanzierung und damit auch die Betreuung der Flüchtlinge über den sogenannten „Pakt der Integration“. Deshalb hat die Stadt Wangen der Gemeinde Achberg nun angeboten, die Betreuung der Flüchtlinge mit dem bisherigen Personalschlüssel und dem bisherigen Betreuungsangebot fortzuführen.
Neu ist jetzt allerdings, dass Achberg dafür Geld in die Hand nehmen muss. „Sozialarbeit dient dem sozialen Frieden“, argumentierte Aschauer dafür, dass sich die Gemeinde diese Ausgabe leisten soll, und ergänzte: „Diese Sozialarbeit ist nicht nur für die Flüchtlinge, sondern auch für uns: Damit es rund läuft in der Gemeinde.“
7000 bis 8000 Euro Kosten jährlich
Eine Aussage, die Martin Lobinger von der Flüchtlingssozialarbeit der Stadt Wangen unterstützte, als er erklärte: „Man braucht beides: Helferkreise sind mehr menschlich dabei und auch zeitlich ganz anders aufgestellt. Und Sozialarbeiter sind fachlich besser dabei.“Das sahen auch die Gemeinderäte ein und stimmten deshalb einstimmig dafür, dass ein Sozialpädagoge der Stadt Wangen die Achberger Flüchtlinge mit einer Personalstelle von 0,27 betreut. „Das heißt, der ist zwei bis drei Stunden im Ort“, übersetzte Aschauer.
Lobinger hatte zuvor vorgerechnet, dass diese Personalstelle die Gemeinde 15 660 Euro kosten würde. Allerdings bekommt die Gemeinde nach dem Integrationslastenausgleich 4900 Euro und für das Integrationsmanagement 3140 Euro. Je nachdem, mit wieviel Geld aus dem Integrationslastenausgleich die Gemeinde den Helferkreis unterstützen will, bedeutet dies, dass Achberg zwischen 7000 und 8000 Euro jährlich für die Flüchtlingssozialarbeit zahlen wird.