Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Stimme der Bananafish­bones

Sänger Sebastian Horn kommt mit „Dreivierte­lblut“am 2. Dezember in den Isnyer Adlersaal

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ISNY - Kommerziel­l am erfolgreic­hsten waren Florian Rein sowie die Brüder Peter und Sebastian Horn als „Bananafish­bones“, Songs des Trios aus Bad Tölz sind „Come to Sin“und die Country-Rocknummer „Easy Day“. Am produktivs­ten arbeiten die Musiker indes für Filmproduk­tionen, etwa „Wer früher stirbt ist länger tot“oder „Die wilden Kerle“. Aus einer solchen Kooperatio­n entsprang auch „Dreivierte­lblut“. Das Septett gastiert in der Reihe „Zwischentö­ne“am 2. Dezember im Isnyer Adlersaal. SZ-Redakteur Tobias Schumacher hat im Vorfeld mit Sänger Sebastian Horn telefonier­t.

Hallo Sebastian, wir sind zum Interview verabredet...

Horn: Moment, ich bin grad’ beim Metzger... – so, jetzt hab’ ich Zeit.

Bei welchem Metzger?

Metzgerei Weber in Lenggries, mithin die beste im bayerische­n Oberland. Ich koche leidenscha­ftlich gerne. Heute gibt’s koreanisch­en Schweineba­uch, den krieg’ ich beim Weber zweieinhal­b Millimeter dünn geschnitte­n. Und die Weißwürste sind sowieso eine Sensation.

Am 2. Dezember spielst Du in Isny. Kennst Du die Stadt?

Ich freue mich auf Isny, einer meiner besten Freunde, ein Tierarzt, lebt in der Nähe in einem kleinen Weiler. Wir haben uns ewig nicht gesehen. Und mit den Bananafish­bones waren wir auch schon mal da, das ist aber bestimmt schon zehn Jahre her.

Gibt’s die Band überhaupt noch?

Natürlich! Wir feiern 30-jähriges Jubiläum und sind an einem neuen Album dran.

Nach Isny kommst Du mit „Dreivierte­lblut“– was gibt es über diese Formation zu erzählen?

Die wurde eigentlich aus der Not geboren. Gerd Baumann, Professor der Filmmusik, der alle Filme von Markus H. Rosenmülle­r vertont hat, brauchte für den Niederbaye­rnkrimi „Sau Nummer Vier“von Regisseur Max Färberböck bei einer Beerdigung­sszene ein klassische­s bayerische­s Lied für einen Männerchor, das es nicht gab. So habe ich die Nummer „’s erste Mol“geschriebe­n. Das ging mir leicht von der Hand, später gab’s zwei weitere Stücke für den Krimi „Paradies 505“. Plötzlich hatte ich drei Stücke, dazu Gedichte und weitere Ideen in der Hinterhand. Schließlic­h kam es mit Baumann sogar zu einer Platte, „Lieder vom Unterholz“, die wir dann auch angefangen haben, live zu spielen.

Gib uns Namen...

Benjamin Schäfer spielt begnadeten Jazz auf dem Kontrabass und Florian Riedl was ganz Seltenes – Bassklarin­ette, andere Klarinette­n dazu, und einen analogen Moog-Synthesize­r aus den 1970er-Jahren. Dominik Glöbl singt und spielt bei „Die bayrischen Löwen“Trompete und moderiert im Fernsehen die „Wirtshausm­usikanten“, er beherrscht so ziemlich alle Trompeten und das Flügelhorn. Am Schlagzeug sitzt Andi Haberl, den Eingeweiht­e von seinem Mitwirken bei „The Notwist“und im „Alien-Ensemble“kennen dürften, wohl der beste Drummer in Bayern, den wir Gott sei Dank bei uns dabei haben. Luke „Cyrus“Goetze ist ein Klang-Magier an den E-Gitarren und spielt auch eine „Lap-Steel“, die auf dem Schoß liegende Hawaii-Gitarre. Ihm zuzuhören macht Riesenspaß. Professor Gerd Baumann ist mit der Akustik-Gitarre dabei, und ich singe.

Was wird von „Dreivierte­lblut“im Adlersaal zu hören sein?

Viele Eigenkompo­sitionen, wir spielen aber auch von Ludwig Hirsch „I lieg am Ruck’n“– und, wenn das Publikum fleißig klatscht, als Zugabe „A Forest“von „The Cure“auf Bayerisch übersetzt. Aber eigentlich ist jedes Konzert von „Dreivierte­lblut“unvorherse­hbar, weil die Typen, die mit mir auf der Bühne stehen, so geile Musik spielen und wir oft wohin kommen, wo wir noch nie waren. Jeder von uns hat einen sehr eigenen Musikgesch­mack, zugleich sind wir alle Traumtänze­r, das kann sich kein Mensch vorstellen, der’s nicht mal gehört hat. Am 2. Dezember habe ich übrigens auch noch Geburtstag. Wenn’s was Gutes zu Essen gibt, wird’s ein schöner Abend.

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FOTO: DREIVIERTE­LBLUT Sebastian Horn, Zweiter von rechts, spielt mit seiner Formation „Dreivierte­lblut“am 2. Dezember im Isnyer Adlersaal.

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