Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fehlende Einnahmen von Baugebiete­n reißen großes Loch in Amtzells Kasse

Gewerbeste­uereinnahm­en dagegen höher als geplant – Nachtragsh­aushalt nötig

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AMTZELL (mag) - Der Gemeinde Amtzell fehlen geplante Einnahmen von knapp zwei Millionen Euro in der Kasse. Grund dafür sind fehlende Einnahmen aus verschiede­nen Baugebiete­n, wie Kämmerer Jürgen Gauß in der jüngsten Gemeindera­tssitzung erklärte.

Darum habe die Gemeindeve­raltung einen Nachtragsp­lan für den Haushalt 2017 erstelle müssen, weil ein Fehlbetrag in Höhe von 1,95 Millionen Euro droht. Dieser kann laut Gauß nur durch eine erneute Kreditaufn­ahme verhindert werden. Ob dieser Kredit aufgenomme­n werden soll, entscheide­t der Gemeindera­t in den kommenden Sitzungen zum Haushalt 2018.

Der Fehlbetrag entsteht, obwohl der Vermögensh­aushalt sich im Vergleich zum Plan verbessert habe. Auch, dass die Gemeinde nun nicht in die Sanierung der Mehrzweckh­alle einsteigt, würde den Vermögensh­aushalt nicht ausgleiche­n. Die Gründe für das Loch in Amtzells Kasse seien im Wesentlich­en fehlende Erträge aus verschiede­nen Baugebiete­n, erklärte Gauß. Zum Einen hat sich die Umsetzung des Baugebiets „Goppertshä­usern-Nord“weiter verzögert.

Über Kreditaufn­ahme muss der Rat noch entscheide­n

Im Moment läuft gegen dieses Baugebiet ein sogenannte­s Normenkont­rollverfah­ren beim Verwaltung­sgerichtsh­of Mannheim, das sieben Amtzeller Bürger eingereich­t haben. Die Kläger wollen erreichen, dass der Bebauungsp­lan für das Baugebiet Goppertshä­usern für unwirksam erklärt wird, unter anderem, weil der Plan ihrer Meinung nach gegen Raumordnun­gsvorgaben verstoße. Außerdem verzögert sich die „Pfärricher Straße“, da eine zweite Auslegungs­phase für dieses Baugebiet eingeplant werden musste. Auch weitere kleinere Bauvorhabe­n verzögerte­n sich, ergänzte Gauß. 2,5 Millionen Euro ausbleiben­de Einnahmen fehlen dadurch zum Teil bereits im zweiten Haushaltsj­ahr in Folge.

Eine positive Entwicklun­g seien dagegen die Einnahmen der Gewerbeste­uer aus dem interkommu­nalen Gewerbegeb­iets (IKG) Geiselharz­Schauwies. 50 000 Euro mehr als geplant wurden hier eingenomme­n. Auch im Bereich der Asylbewerb­erunterbri­ngung habe sich die Finanzlage verbessert, erklärte Gauß. Vor allem, da die Gemeinde noch einen Zuschuss aus dem Integratio­nspakt in Höhe von 60 000 Euro erwartet.

Auf die Frage aus dem Gemeindera­t, ob auch Geld für die Asylbewerb­er eingeplant sei, etwa für einen neuen Ofen in der Gemeinscha­ftsküche, antwortete Gauß, das müssten die zuständige­n Stellen entscheide­n.

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