Stuttgarter Stürmersuche
Donis und Akolo sind wieder fit, im Hintergrund aber buhlt der VfB um einen Argentinier
Sechstbeste Abwehr mit nur 16 Gegentoren, dafür der viertschlechteste Angriff mit nur 13 Trefferchen – eigentlich hatte man sich das beim VfB Stuttgart nach dem Aufstieg komplett anders vorgestellt nach einer Zweitligasaison, in der doch ab und an Tage der offenen Tore auftraten in VfB-Spielen.
Offenbar reagiert der Club nun: Zwar kann der VfB am Samstag bei Werder Bremen (15.30 Uhr/Sky) wieder auf seine beiden zuletzt gefährlichsten Spieler bauen. Anastasios Donis kehrt nach seiner Schultereckgelenksprengung wieder zurück in den Kader, ebenso Chadrac Akolo, Stuttgarts Vier-Tore-Mann, nach seinem Faszienriss im Oberschenkel. Weil die bisherige Saison allerdings zeigte, dass Daniel Ginczek und Simon Terodde im Sturmzentrum das ein oder andere Problem haben, bemüht sich der VfB wie von Präsident Wolfgang Dietrich bereits vor Wochen angekündigt um eine Alternative. Laut Medienberichten ist er am 18 Jahre jungen argentinischen Stürmer Maximiliano Romero von Velez Sarsfield interessiert. 8,5 Millionen Euro soll der VfB für den 1,79 Meter großen, bulligen Angreifer bieten, der in zehn Saisonspielen vier Treffer erzielte und vor zwei Jahren bereits auf dem Radar des FC Arsenal war. „Ich habe gehört, das ist ein guter Spieler. Mal gucken, was da passiert. Mehr kann ich nicht dazu sagen“, sagte Trainer Hannes Wolf am Donnerstag – und schmunzelte vielsagend. Nun sind 8,5 Millionen Euro Ablöse eine Stange Geld, für einen 18-Jährigen zumal. Doch der Markt ist, wie er ist – und offenbar möchte Velez mehr.
Sonntag Mitgliederversammlung
Ob Romero dem VfB sofort helfen könnte wie sein Landsmann Santiago Ascacibar, der trotz seiner 20 Jahre und seiner verspäteten Ankunft im Sommer sofort zu den Stützen gehörte, ist offen. In jedem Fall wäre Romero aber eine weitere Investition in die Zukunft.
Die Perspektiven des ZweitligaTorschützenkönigs der Vorsaison, Simon Terodde, schwinden also. Trotz des Fehlens von Ginczek dürfte es fraglich sein, ob der 29-Jährige beim Versuch, den ersten Auswärtssieg zu landen, in Bremen von Beginn an spielt. Punkte könnte der VfB brauchen, die finalen Aufgaben bis Jahresende – zu Hause gegen Leverkusen, in Hoffenheim und gegen Bayern – sind happig. „Es ist alles positiv. Aber die Spiele, die jetzt noch kommen, die entscheiden maßgeblich darüber, wie wir Weihnachten wahrnehmen“, sagte Wolf. Den Liga-17. Bremen, der neun Punkte zurück liegt, will der VfB weiter auf Distanz halten, mehr noch: „Wir können auch die Tabelle lesen, das ist eine Chance, sich abzusetzen“, so Wolf.
Auch für die Stimmung bei der Mitgliederversammlung am Sonntag wäre ein Sieg von Vorteil. Wenn in Halle eins der Stuttgarter Messe ein neuer Vereinsbeirat gewählt wird und Finanzvorstand Stefan Heim über die finanzielle Lage nach der Ausgliederung Auskunft gibt, werden sich auch Wolf und das Team den Mitgliedern präsentieren.