Vorarlberger Stromanbieter investiert 181 Millionen Euro
Ein Schwerpunkt der Ausgaben liegt im Montafon – Aber auch ins Westallgäu fließt Geld
BREGENZ - Das Vorarlberger Energieunternehmen Illwerke VKW will im kommenden Jahr 181 Millionen Euro investieren. Dabei geht es um neue Anlagen sowie um Instandhaltungsmaßnahmen. Aus dieser Summe fließen rund 46 Millionen Euro in die Vorarlberger Energienetze GmbH und die Energienetze Allgäu. Erster Netzbetreiber ist zu 100 Prozent eine Tochter von Illwerke VKW. Dieses Unternehmen ist wiederum zur Hälfte an den Energienetze Allgäu beteiligt.
Illwerke VKW ist das größte Energieunternehmen am östlichen Bodensee. Es entstand 2001 und setzt sich einerseits aus den Illwerken zusammen. Sie betreiben im Montafon zehn Wasserkraftwerke. VKW steht hingegen für Vorarlberger Kraftwerke. Sie sind vor allem im Bereich Energieversorgung und -vertrieb zuständig. Der VKW gehören wiederum zur Hälfte die im Westallgäu beheimateten Energienetze Allgäu. Andere Anteilseigner sind die Stadt Lindenberg und der Zweckverband Regionalwerk Allgäu.
Helmut Mennel, Vorstandsmitglied von Illwerke VKW betont: „Das Projekt Obervermuntwerk II stellt mit 31 Millionen Euro den Schwerpunkt des Baubudgets dar.“Dies war auch in den vergangenen Jahren der Fall. Beim Obervermuntwerk II handelt es sich um ein neues Pumpspeicherwerk kurz vor der Bieler Höhe im hinteren Montafon. Baubeginn war 2014. Ende 2018 soll nach Informationen des Unternehmens die komplette Anlage laufen. Es rechnet damit, dass die Gesamtkosten bei einer halben Milliarde Euro liegen. Die Hälfte der Summe soll mit Eigenmitteln gedeckt werden.
Durch das Obervermuntwerk II möchte Illwerke VKW seine Stellung als Energiespeicher-Anbieter ausbauen. Schon länger profitiert das Unternehmen davon, dass es gegen Bezahlung überschüssigen Strom aus Deutschland abnimmt. Mit ihm wird dann Wasser in die Speicherbehälter gepumpt. Sobald Strom vonnöten ist – etwa zu Spitzenlastzeiten – werden die Schieber geöffnet. Wasser strömt durch die Turbinen. Der entstehende Strom wird ins Netz eingespeist – auch in deutsche Leitungen. Das heißt, Illwerke VKW verdienen ein zweites Mal durch die Pumpspeichertechnik.
Insgesamt fallen in den IllwerkeSektor nächstes Jahr Investitionen in einer Höhe von 91 Millionen Euro. So muss beispielsweise das südöstlich von Feldkirch stehende WalgauWerk überholt werden. Die VKW erhalten wiederum gut 44 Millionen Euro. Der Löwenanteil fließt in die Sanierung des Kraftwerks Gampadels bei Tschagguns im Montafon.
Infrastruktur für E-Mobilität
Ein weiterer Schwerpunkt bei den Investitionen der VKW ist ein Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. In diesem Sektor verficht Vorarlberg ehrgeizige Ziele. „Durch lokale Initiativen und die großzügige Förderung durch den Bund ist Vorarlberg zu einer führenden Region in der Anwendung der E-Mobilität geworden“, hat der für Energiefragen zuständige Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) bereits betont.
Die 46 Millionen Euro, die für die Energienetze in Vorarlberg und im Westallgäu gedacht sind, dienen vor allem dem Erhalt der bestehenden Infrastruktur. Davon werden konkret vier Millionen auf deutschem Boden ausgegeben: Dreiviertel der Summe fließen in eine neue Betriebsstelle in Lindenberg. Eine Million Euro soll die Ertüchtigung der Westallgäuer Netze kosten.