Aufgehängtes Tier verunsichert
Fund könnte laut Polizei Kaninchen oder Katze sein – Tierärztliches Gutachten steht aus
WANGEN - Der Fund eines gehäuteten Tieres unterhalb des Erba-Geländes hat in Wangen Besorgnis ausgelöst. Die Polizei vermutet, dass es sich dabei um ein Kaninchen oder gar um eine Katze handeln könnte. Derzeit untersucht das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt – Diagnostikzentrum (STUA) in Aulendorf das Tier.
Am Montag fand eine Spaziergängerin, die dort mit ihrem Hund Gassi ging, das Tier und zeigte ihren Fund bei der Polizei an. Jemand hatte das tote Lebewesen über eine Schnur am Bein an einem Baum aufgehängt. Berndt Schmidt vom Polizeipräsidium Konstanz spricht von einem Tier, das dort „gehäutet, ohne Kopf, ohne Pfoten und ohne Fell“hing.
Die Anzeige sei am Montag kurz vor 20 Uhr bei der Polizei eingegangen, so Schmidt. Es sei gleich eine Streife hinausgefahren. Da es schon dunkel war, fanden die Polizisten aber zunächst nur eine Mülltüte und vermuteten, dass das Tier bereits entfernt worden sei. „Am nächsten Morgen bei Helligkeit sind die Kollegen aber noch einmal hingefahren und haben das Tier tatsächlich gefunden.“
Verstoß gegen Tierschutzgesetz?
Derzeit sei nicht sicher, um welches Tier es sich dabei handle. „Ein Huhn ist es nicht“, stellt Schmidt jedenfalls fest. Die Streifenpolizisten tippen stattdessen auf ein Kaninchen oder gar eine Katze. Um sicherzugehen, sei das Tier am Donnerstag ins STUA nach Aulendorf verbracht worden. Dort werde außerdem festgestellt, wie es zu Tode gekommen ist –und auch, ob sich Fremdkörper in dem Tier befinden, beispielsweise ein Giftköder. Die Fachabteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Konstanz hat sich des Falles angenommen.
„Die Situation, in der man das Tier aufgefunden hat, ist schon ziemlich seltsam“, sagt der Polizeisprecher. „Es gibt einige Fragezeichen.“Laut Schmidt könnte ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. „Wenn es sich um einen geschlachteten Stallhasen oder Ähnliches handelt, ist der Sachverhalt natürlich ein anderer als wenn es sich um eine Katze handelt.“Dennoch bleibe die Frage, warum das Tier dort in aller Öffentlichkeit aufgehängt worden sei. „Ein getötetes Tier, das nicht gegessen wird, muss sofort in der Tierbeseitigungsanlage entsorgt werden“, erläutert der Polizeisprecher.
Anfang der Woche hat der Fund in der Wangener Bevölkerung für Unsicherheit gesorgt. Hundebesitzer warnten sich gegenseitig und rieten, wegen der Gefahr eines Giftköders auf ihren Vierbeiner aufzupassen. Andere sorgten sich um ihre Kinder, die so einen Anblick nicht zu sehen bekommen sollten. Wiederum andere zeigten sich schockiert von der Möglichkeit, es könne sich tatsächlich um ein Haustier handeln – und dass ein Mensch zu solch einer Tat in der Lage sein könnte.
Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat, die mit diesem Fall in Verbindung stehen könnten, sollte die Polizei unter Telefon 07522 / 9840 kontaktieren.