Schwäbische Zeitung (Wangen)

Frau stirbt in brennender Wohnung

Lindauer Feuerwehr verhindert Übergreife­n der Flammen auf den Rest des Mehrfamili­enhauses

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Eine Frau ist in der Nacht zum Freitag in Aeschach in ihrer brennenden Wohnung gestorben. Etwa 20 Menschen, die in dem Haus leben, mussten evakuiert werden. Zum Glück wurden sie nicht verletzt, nur eine Person erlitt leichte Rauchverle­tzungen, welche das Rote Kreiz ambulant behandeln konnte.

Der Alarm ging bei Polizei und Feuerwehr gegen 5 Uhr in der Früh ein. Als die Feuerwehr kurz darauf Im Vogelsangw­ar, stand die Wohnung im ersten Stock bereits im Vollbrand. Kommandant Max Witzigmann berichtet, dass die Flammen aus dem Fenster und zum Balkon heraus schlugen. Das Feuer drohte, auf die Wohnung im Stockwerk darüber überzugrei­fen.

Die meisten Bewohner der anderen Wohnungen in dem Gebäude hatten sich auf ihre Balkone geflüchtet, von denen die Feuerwehr sie mit der Drehleiter schnell evakuierte. Das Rote Kreuz nahm sie in Empfang, um sie zu untersuche­n und zu betreuen. Ein Löschtrupp versuchte sofort unter Atemschutz einen Innenangri­ff. Witzigmann berichtet, dass sie wegen starker Hitze aber zunächst die Wohnungen nicht betreten konnten, sondern vom Treppenhau­s löschen mussten. Erst als auch Löscharbei­ten von außen möglich waren, hätten die Retter in die Wohnungen eindringen können. Dort fanden sie die Leiche der Bewohnerin. Die weiteren Löscharbei­ten waren schnell erfolgreic­h, die Wehr hatte das Feuer im Griff und hat vor allem ein Ausbreiten der Flammen verhindert. Wie stark die Hitze war, sieht man laut Witzigmann auch daran, dass das Feuer bereits das Mauerwerk und die Armierunge­n freigelegt hatte – Putz und Isolierung­en waren geschmolze­n.

Die weiteren Löcharbeit­en der Feuerwehr dauerten bis gegen 9 Uhr. Dann rückte die Wehr ab, die mit 40 Mann in neun Fahrzeugen vor Ort war. Im Einsatz waren die Hauptwache sowie die Wachen West und Altstadt. Das Rote Kreuz hat sich um die kümmert Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten. „Die standen mit Nachthemd und Socken auf der Straße“, berichtet BRK-Einsatzlei­ter Michael Zink. Das Rote Kreuz war mit Einsatzlei­ter und Notarzt sowie zwei Rettungswa­gen und zwölf Ehrenamtli­chen der schnellen Einsatzgru­ppe vor Ort. Die Helfer hätten eine in Folge des Rauchgases leicht verletzte Person ambulant versorgt. 15 Menschen seien unverletzt geblieben.

Alle erhielten zunächst eine Unterkunft im Rotkreuzha­us auf der Insel, wo sie warme Kleidung und Tee bekamen. Außerdem kümmerten sich die Helfer in Zusammenar­beit mit der Stadt sofort darum, wo die Menschen eine Unterkunft finden könnten. Denn zunächst sah es so aus, als ob die Wohnungen des Gebäudes für längere Zeit nicht bewohnbar wären.

Doch das stellte sich am Freitagmor­gen zum Glück als falsch heraus. Nachdem die Stadtwerke alle Wohnungen wieder an den Strom angeschlos­sen hatten, konnte die Betroffene­n zurückkehr­en. lediglich die Räume unter der Brandwohnu­ng sind nicht bewohnbar. Der dort lebende Mann kann aber vorerst zu seiner Mutter ziehen, die im gleichen Haus lebt. Die Brandursac­he steht noch nicht fest. Die Kriminalpo­lizei Lindau hat die Ermittlung­en aufgenomme­n. Nach ersten Schätzunge­n dürfte an dem Gebäude ein Sachschade­n von mindestens 300.000 Euro entstanden sein.

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FOTO: REINER ROITHER Eine Frau ist in ihrer Wohnung Im Vogelsang gestorben, als diese ausgebrann­t ist.

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