Köln gewinnt, Veh attackiert Stöger
KÖLN (dpa) - Stefan Ruthenbecks persönliche Bewerbung um den Cheftrainerposten beim 1. FC Köln ist noch ohne Aussagekraft. Vier Pflichtspiele mit drei Niederlagen und einem Sieg stehen in seiner Bilanz. Aber: Was der 45-Jährige als Interimsnachfolger des jetzigen Dortmunders Peter Stöger vorlebt, spricht für sich: leidenschaftlich, extrem engagiert, mutig – warum also sollte daraus kein dauerhaftes Engagement werden? Ruthenbeck und der neue Geschäftsführer Armin Veh nannten nach dem ersten Saisonsieg beim 1:0 (0:0) gegen Wolfsburg die Fakten. „Klar abgesprochen: bis Dienstag“, sagte Ruthenbeck. Dann, so ist der Plan, soll das Pokal-Achtelfinale auf Schalke sein vorerst letztes Spiel als FC-Chefcoach sein. Erste Spieler wie Keeper Timo Horn sprachen sich schon für den Verbleib des Ex-Aalen-Trainers aus, der nach dem Treffer durch den von den Kölner Fans oft kritisierten Christian Clemens (67. Minute) empfahl: „Nicht durchdrehen.“Sechs Punkte und der noch immer akute Zustand, abgeschlagen Letzter zu sein, sind kein Anlass dafür.
Dass Ruthenbeck in engster Wahl steht, machte ein Satz von Armin Veh deutlich: „Mir ging es darum, meinen Trainer zu schützen“– Betonung auf „meinen“. So begründete er seinen verbalen Vorstoß Richtung Stöger. Diesen machte Veh indirekt für den – nach seiner Auffassung schlechten – körperlichen Zustand der Kölner Profis verantwortlich. Für die „großen Defizite“könne Ruthenbeck nichts, ein anderer habe sie zu verantworten. Mit Blick auf Stögers Bilanz bis zu dessen Aus in Köln nach dem 2:2 auf Schalke sagte Veh: „Wenn man 14 Spiele hat und drei Punkte und 13 Verletzte, dann hat mit Sicherheit etwas nicht gestimmt.“Der Österreicher Stöger reagierte mit Sarkasmus: „Wenn es so bewertet wird, dann möchte ich mich entschuldigen dafür, dass ich das so übergeben habe.“