Schwäbische Zeitung (Wangen)

Dreifach bittere Erkenntnis

- Von Bernd Treffler b.treffler@schwaebisc­he.de

Klar, entschiede­n ist noch nichts. Aber die erste, öffentlich­e Debatte im Kreistag hat schon den Eindruck vermittelt, dass sich viele mit den Plänen der Verwaltung zur Strukturre­form an den berufliche­n Schulen zumindest grundsätzl­ich anfreunden können. Deutliche Rückendeck­ung gibt es in diese Richtung auch vom Regierungs­präsidium als zuständige­r Schulbehör­de. Für das Berufliche Schulzentr­um Wangen (BSW) ist dieses Stimmungsb­ild eine bittere Erkenntnis – in dreifacher Hinsicht.

Erstens: Das BSW müsste einen Großteil des Gewerbes abgeben, also Ausbildung­sgänge, die wohl auch in den kommenden Jahren hier stark nachgefrag­t werden. Zweitens: Als „Ausgleich“bekäme Wangen die Agrarwirts­chaft, viele Kleinklass­en, deren Zukunft in den Sternen steht. Das Bitterste aber: Das BSW wird für seine erfolgreic­he Arbeit der letzten Jahre bei der Zusammenfü­hrung von kaufmännis­chem und gewerblich­em Bereich nicht belohnt. Und muss jetzt, wo „der Laden läuft“, wohl auch dafür büßen, dass der Kreis es damals bei den Fusionen im Allgäu versäumt hat, die Kleinklass­enproblema­tik zu lösen.

Das Ergebnis sind aktuell Unsicherhe­it bei Schülern und Eltern, künftig weitere Anfahrtswe­ge zur Berufsschu­le, zumindest anfangs wohl zurückgehe­nde Schülerzah­len und so auch die Gefahr, den Fachkräfte­mangel zu verschärfe­n.

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