BSW-Schüler kritisieren Kreispläne
WANGEN - Mehr als hundert Schüler und Lehrer des Beruflichen Schulzentrums Wangen (BSW) haben bei der Kreistagssitzung in Waldburg gegen die Pläne zur „Neuordnung des Ausbildungsangebots an beruflichen Schulen im Landkreis“protestiert. Dabei soll das BSW unter anderem einen Großteil des Gewerbes verlieren. Redakteurin Rahel Krömer hat sich bei einigen Schülern dazu umgehört.
Lorenz Brezel,
12. Klasse: „Wir sind als Schule durch die Fusion zwischen den kaufmännischen und den gewerblichen vor viereinhalb Jahren so gut zusammengewachsen und haben so viele positive Effekte daraus gezogen, dass wir es sehr schade finden, wenn das alles zunichte gemacht wird. Für die Schüler ist das eher eine negative Entwicklung, weil sich auch gerade für Schüler, die hier in der Gegend wohnen, die Schulwege sehr verlängern und sie Probleme haben, durch öffentliche Verkehrsmittel überhaupt eine Anbindung an Leutkircher Schulen zu bekommen. Deswegen wird vielen, wenn das Gewerbe in Leutkirch konzentriert wird, die Möglichkeit entrissen, überhaupt eine Schule zu besuchen.“
13. Klasse: „Für mich bedeutet die Umstrukturierung einfach den Verlust von einem sehr großen Teil vom BSW. Wir wurden ja erst fusioniert und wenn wir jetzt
Julia Diehn,
wieder getrennt werden, fehlen einfach auch Freunde. Ich finde, das ist auch ein Verlust von Möglichkeiten für uns.“
13. Klasse (1. Schülersprecherin BSW): „Wir sind hier, um für das Bestehen des Gewerbeteils in Wangen zu kämpfen und hoffen, mit der Präsenz, die wir hier zeigen, etwas verändern zu können. Es ist wirklich unzumutbar, dass Schüler, die zum Teil aus Lindenberg bis nach Leutkirch fahren müssten, so früh aufstehen müssten, dass es für viele nicht machbar ist. Wir brauchen den Gewerbe-Teil. Der Gewerbe-Teil wird nächstes Jahr 160 Jahre und wir wollen das nächstes Jahr feiern. Wir wollen, dass es bestehen bleibt.“
12. Klasse: „Ich komme aus Bayern. Für mich persönlich wäre Leutkirch keine Option, weil es nicht möglich ist, da hinzukommen. Wir haben echt Glück mit Wangen als Standort. Dahin fährt jede Stunde ein Zug und auch regelmäßig ein Bus.“
12. Klasse: „Mich betrifft es nicht mehr, aber mir tut es leid für die, die danach kommen. Wäre ich damals in der Situation gewesen, hätte ich nicht die Entscheidung getroffen, aufs Technische Gymnasium zu gehen, da Leutkirch eindeutig zu weit weg ist. Man sollte niemals aufgeben. Wir haben ja die Möglichkeit, uns zu wehren und die nutzen wir jetzt.“
Jada Akdimir, Lisa Freudentaler, Tim Brutsche,