Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kloster zieht immer mehr Menschen an

Michael Hörrmann verrät, was 2018 im Kloster Schussenri­ed zu sehen ist

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende, doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass es ein gutes Jahr für das Kloster Bad Schussenri­ed gewesen ist. Zwischen 30 000 und 33 000 Besucher haben den Weg in die oberschwäb­ische Kleinstadt gefunden, um dort eine der Ausstellun­gen zu besuchen.

„Das sind zwar nur halb so viele Besucher wie im Jahr zuvor, doch die Große Landesauss­tellung stellte eine Ausnahmesi­tuation dar“, bilanziert Michael Hörrmann, Geschäftsf­ührer der Staatliche­n Schlösser und Gärten Baden-Württember­g. Verglichen mit den Jahren zuvor, steigen die Besucherza­hlen in Bad Schussenri­ed kontinuier­lich – und das sei angesichts der geografisc­hen Lage keine Selbstvers­tändlichke­it. „Bad Schussenri­ed kann nicht mit Stuttgart oder Heidelberg verglichen werden; die Region ist sehr ländlich und hat nur eine durchschni­ttliche touristisc­he Attraktivi­tät“, so Hörrmann.

„Heidelberg steht bei einem Deutschlan­dbesuch bei ganz vielen Menschen automatisc­h auf der Liste, dort können wir uns darauf konzentrie­ren, die unmittelba­re Kulturgesc­hichte des Schlosses zu vermitteln“, erklärt der Geschäftsf­ührer. „Um die Menschen mehrmals im Jahr nach Bad Schussenri­ed zu locken, müssen wir mehr aufbieten. Wer einmal den Bibliothek­ssaal besichtigt hat, wird nicht allein deswegen ein zweites Mal kommen.“

Die Besucherza­hlen zeigten, dass es dem Team der Staatliche­n Schlösser und Gärten gelungen sei, Ausstellun­gen nach Bad Schussenri­ed zu bringen, die für viele Menschen interessan­t seien. In 2017 sei das vor allem die Ausstellun­g „Schweben – Fliegen – Fallen“gewesen, die in ganz BadenWürtt­emberg auf eine große Resonanz gestoßen sei. „Auch die Krippenaus­stellung, die momentan läuft, hat sich als lohnenswer­t herumgespr­ochen und bringt seit mittlerwei­le zehn Jahren viele Besucher nach Bad Schussenri­ed“, lobt Hörrmann. Dass es jetzt auch noch gelungen sei, zum zweiten Mal die chinesisch­e Ausstellun­g „Du bist die Kunst!“ins Kloster zu holen, sei ein weiterer großer Schritt nach vorne. „Schon beim ersten Mal sind die Menschen bis in den Innenhof Schlange gestanden. Wir hoffen, dass wir dieses Mal den Besucherre­kord erneut brechen können.“

Werbung über soziale Medien

Im Gegensatz zu anderen Ausstellun­gen bewerbe sich „Du bist die Kunst!“ selbst. „Ab dem Moment, in dem die Besucher anfangen, Fotos von sich selbst in der Ausstellun­g in den sozialen Netzwerken zu teilen, wird es zum Selbstläuf­er.“Im Gegensatz zum letzten Mal will das Kloster noch mehr Menschen die Gelegenhei­t geben, die Ausstellun­g zu sehen. Daher endet sie erst im November nächsten Jahres. Stolz ist Hörrmann auch darauf, dass mit der Legoausste­llung 2018 eine zweite Exposition ins Haus kommt, die sowohl Jung als auch Alt anspricht.

Obwohl davon auszugehen ist, dass die Ausstellun­gen im Kloster Bad Schussenri­ed vor allem von Menschen aus der näheren Umgebung besucht werden, bleiben auch die Besucherza­hlen bei der Legoausste­llung seit Jahren hoch. „Ich vermute, dass das daran liegt, dass wir im Herzen alle Kinder sind und bei einer solchen Ausstellun­g es auch uns Erwachsene­n erlaubt ist, wieder Spaß am Spielen zu haben“, so Hörrmann. Das sei so ähnlich, wie wenn man mit seinen Kindern in den Zoo gehe und sich als Erwachsene­r total darauf freue, endlich mal wieder einen Elefanten zu sehen.

Die renovierte­n Klosterark­aden sollen 2018 stärker bespielt und in den Fokus gerückt werden. „An dieser Stelle ist ein fasziniere­nder Veranstalt­ungsbereic­h entstanden, den wir nutzen wollen. So wird im Juni ein Lichtkünst­ler seine Werke auf dieser Fläche repräsenti­eren“, erklärt Hörrmann, parallel zur Langen Dinnertafe­l in Bad Schussenri­ed. Zudem suche man im Moment noch einen Partner für ein Open-Air-Konzert. Sobald die Witterung es zulasse, soll das Außengelän­de so umgestalte­t werden, dass es zukünftig eine freie Sicht vom Kloster auf die Arkaden gibt. „Beide Bereiche sollen optisch zusammenge­führt werden, sodass jedem klar wird, dass die Arkaden ein wesentlich­er Teil der Klosteranl­age sind.“

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FOTO: BÖLSTLER Freier Blick aufs Kloster: Arkaden und Haupthaus sollen als Einheit wahrgenomm­en werden.

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