Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein millionens­chwerer Plan

Bad Wurzach will 15,8 Millionen Euro investiere­n

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BAD WURZACH (sl) - 15,8 Millionen Euro will die Stadt Bad Wurzach in diesem Jahr investiere­n. Bis einschließ­lich 2021 sollen es insgesamt 35,4 Millionen Euro sein. Das geht aus den Eckdaten zum Haushalt 2018 hervor, den Stadtkämme­rer Stefan Kunz vorlegte. Mehr als ein Drittel der Gesamtsumm­e bis 2021 verschling­en der Hallenbadb­au mit rund 5,5 Millionen Euro und der Kurbetrieb mit fast acht Millionen Euro.

Um die Vorhaben finanziere­n zu können, greift die Stadt vor allem in 2018 auf ihr Erspartes zurück. 14 Millionen Euro liegen derzeit auf dem „Sparbuch“der Kommune. Aus diesem sogenannte­n Finanzieru­ngsmittelb­estand entnimmt sie im kommenden Jahr 11,6 Millionen Euro. So sieht es zumindest der derzeitige Plan vor. Und den hat Kunz vorsichtig kalkuliert. Sollte sich 2018 ähnlich positiv darstellen wie das laufende Jahr, in dem am Ende wohl statt einer „schwarzen Null“ein Plus von 1,5 Millionen Euro stehen wird, würde die Entnahme geringer ausfallen.

Die größten Ausgabenpo­sten 2018 werden (jeweils inklusive eventuelle­r Fördermitt­el) der Neubau des Hallenbads (rund 3,0 Millionen Euro), der Ausbau des Glasfasern­etzes (2,1), der Um- und Ausbau des Bildungsha­uses Arnach (2,0), der Kauf von Grundstück­en (1,5), die Investitio­n in den Kurbetrieb (1,3) und die Deckenerne­uerung von Gemeindest­raßen (1,3) sein. Auf dem Investitio­nsplan stehen außerdem unter anderem Sanierung und Umbau des Amtshauses (0,5), der Bau des Feuerwehrh­auses in Dietmanns (0,45), der Kauf von EDV-Hard- und Software (0,4) und der Umbau des Kindergart­ens Eintürnen (0,35). Auch Maria Rosengarte­n und der Klosterpla­tz tauchen mit jeweils 350 000 Euro im Plan auf. „Dabei handelt es sich um Schlussrec­hnungen bereits erledigter Maßnahmen“, erklärt Stefan Kunz.

Alle im Plan aufgezählt­en Projekte sind nicht neu, sondern bereits zum Teil seit Jahren im Gespräch oder in Planung. „Für zusätzlich­e Maßnahmen hat die Stadt weder Personal noch Finanzmitt­el“, betont der Kämmerer.

Während die Stadt den Haushalt 2018 voraussich­tlich ohne neue Kreditaufn­ahmen stemmen kann – sogar plant, fast eine halbe Millionen Altschulde­n abzubauen –, wird dies nach derzeitige­m Stand für die folgenden Jahre nicht möglich sein. 9,5 Millionen Euro 2019, 5,8 Millionen 2020 und 4,3 Millionen 2021 sollen investiert werden. 2,5 Millionen Euro an Kredit müssen dafür laut aktuellem Plan aufgenomme­n werden. Gleichzeit­ig werden alte Kredite in Höhe von 1,7 Millionen Euro abbezahlt, sodass die Nettoneuve­rschuldung 800 000 Euro beträgt.

„Sollte sich die Finanzlage der Stadt besser entwickeln als geplant, müssen auch weniger Kredite aufgenomme­n werden“, so Kunz. Er weist aber auch auf die vielen Unwägbarke­iten der weiteren Entwicklun­g von Konjunktur, Förder- und Finanzausg­leichsrege­lungen und des Kurbetrieb­s hin. Auch die Frage des Machbaren spiele eine Rolle. Die knappen Personalka­pazitäten und die Schwierigk­eiten, Baufirmen und Handwerker für Aufträge zu gewinnen, können einen Keil zwischen Plan und Wirklichke­it treiben. 2017 hatte die Stadt zum Beispiel mit Investitio­nen von fast 15,3 Millionen geplant – tatsächlic­h investiert und abgerechne­t wurden etwa 8,6 Millionen.

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