Ein Meisterschaftsfavorit ist nicht auszumachen
FC Leutkirch führt die Tabelle der Fußball-Bezirksliga Bodensee an – Flut an Nachholspielen
WANGEN - Die Mannschaften der Fußball-Bezirksliga-Bodensee befinden sich nach einer schwierigen Hinrunde seit einigen Wochen in der Winterpause. Der Spielplan wurde ab dem 13. bis zum 17. Spieltag mit insgesamt 24 Spielabsagen ordentlich durcheinandergewirbelt und zwingt die Vereine im Frühjahr zu einigen Doppelschichten.
Acht Mannschaften spielen im Frühjahr um die Meisterschaft mit, ein Favorit ist nicht auszumachen. Der FC Leutkirch (31 Punkte) führt die Tabelle an, gefolgt von der SGKißlegg (26 Punkte). Es folgen der SV Kressbronn, SV Mochenwangen, TSV Meckenbeuren und der FC Isny (alle 23 Punkte). Auch der Siebte SV Beuren und die SG Argental (beide 22 Punkte) haben bei der Meisterschaftsvergabe noch ein Wörtchen mitzureden. Auf Platz neun bis elf der SC Unterzeil-Reichenhofen, SV Baindt und der SV Seibranz (alle 21 Punkte), die ebenfalls noch auf den Meisterschaftszug aufspringen können. Ab Platz zwölf, angeführt vom Landesligaabsteiger SV Maierhöfen-Grünenbach, beginnt die Abstiegszone.
Die Meisterschaftsanwärter FC Leutkirch (1./31 Punkte):
Am 11. Spieltag löste der FC Leutkirch den TSV Meckenbeuren an der Tabellenspitze ab. Im direkten Vergleich schlug der FC den TSV mit 2:0. Mit einem 1:0-Sieg beim TSV Ratzenried baute der FC danach seine Tabellenführung auf vier Punkte aus, was danach geschah ist mehr als kurios. Trotz Niederlagen gegen Mochenwangen (0:1), Kressbronn (1:2) und Unterzeil-Reichenhofen (1:2) hatte das Punkte-Polster weiterhin Bestand. Spielausfälle und Patzer der Konkurrenten halfen kräftig mit. Mit einem 1:1 beim SV Baindt im letzten Spiel baute der FC seine Führung auf fünf Punkte aus, bekleckerte sich allerdings mit vier Platzverweisen nicht gerade mit Ruhm.
SG Kißlegg (2./26 Punkte):
Sollte die SG Kißlegg ihre Nachholspiele gewinnen, kann sie den FC Leutkirch aus eigener Kraft an der Tabellenspitze ablösen. Zu Hause war die Mannschaft von Trainer Roland Wiedmann eine Macht, aber die Ausbeute auf fremdem Terrain? Nur allzu oft ließ die SG leichtfertig Punkte liegen. In sieben Begegnungen ging die SG Kißlegg dabei nur zweimal als Sieger vom Platz.
SV Kressbronn (3./23 Punkte):
Klaus Gimple übernimmt in der Winterpause den Trainerjob beim SV Kressbronn. 30 Monate lang arbeitete Stefan Krause zuvor erfolgreich in diesem Amt. Sein Rauswurf überraschte, denn zu diesem Zeitpunkt belegte der SV Kressbronn Tabellenplatz fünf und steht zudem noch im Viertelfinale des Bezirkspokals. Der Sportliche Leiter Andreas Raaf führte den SV Kressbronn sogar bis zur Winterpause noch auf Tabellenplatz drei.
SV Mochenwangen (4./23 Punkte):
Trainer Patrick Hehn benötigte eine gewisse Zeit, um seiner Mannschaft seine Spielphilosophie einzuimpfen. Von den ersten sieben Spielen gingen vier verloren. Diese durchwachsene erste Hälfte der Hinrunde verhinderte letztendlich eine noch bessere Platzierung, denn in der zweiten Hälfte ging der SV nur noch einmal als Verlierer vom Platz. Die Spitzenteams Leutkirch und Meckenbeuren wurden besiegt, bei der SG Kißlegg holte der SV einen Punkt.
TSV Meckenbeuren (5./23 Punkte):
Am dritten Spieltag, was für eine Überraschung, löste die Mannschaft von Trainer Daniel Schmid den SV Maierhöfen-Grünenbach an der Tabellenspitze ab, konnte diese bis auf eine Unterbrechung bis zum zehnten Spieltag verteidigen. Danach ging es bis zur Winterpause kontinuierlich bis auf Tabellenplatz fünf runter. Aber der TSV ist mit zwei Nachholspielen mehr im Rücken als der Spitzenreiter in Schlagdistanz.
FC Isny (6./23 Punkte):
Der FC hat das Zeug vorne mitzumischen, nur den Beweis blieb er wie so oft schuldig. In der Winterpause hat sich der FC nochmals verstärkt. Michael Schmähl, einer der besten Torhüter der Liga kam zurück vom FC Sulzberg. Für Robert Magos war der FC Wangen wohl eine Nummer zu groß und Simon Weber beim A-Ligist SV Eglofs wohl unterfordert, beide kehren zum FC zurück. Der Vierte im Bunde ist Maxi Matteossus vom Nachbar SV Maierhöfen-Grünenbach. Matthias Güttinger und Burak Altas haben den Verein verlassen.
Am achten Spieltag hätte der SV Beuren die Tabellenspitze mit einem Sieg beim Spitzenreiter TSV Meckenbeuren erklimmen können, doch es kam anders. Der TSV behielt mit einem
SV Beuren (7./22 Punkte):
2:1-Sieg die Oberhand. Ganz oben anklopfen konnte Beuren danach nicht mehr, der SV rutschte ab auf den siebten Tabellenplatz, hat allerdings noch vier Nachholspiele im Gepäck.
SG Argental (8./22 Punkte): Die Mannschaft von Trainer Philipp Meißner hat viel Luft nach oben und unten. Mit drei Nachholspielen im Rücken hat es die SG aber selber in der Hand wohin die Reise in der Rückrunde geht. Während der gesamten Hinrunde bastelte die SG an ihrer Konstanz.
Das Mittelfeld SC Unterzeil-Reichenhofen (9./21 Punkte):
Die Fußstapfen, die Wolfgang Jäger in der vergangenen Saison beim SC Unterzeil-Reichenhofen hinterließ, waren groß. Vielleicht zu groß für Bernd Bräuchler, der nach dem siebten Spieltag mit nur drei Punkten und dem vorletzten Tabellenplatz das Handtuch warf. Felix Braun übernahm. Dass der SC ein Spätstarter ist, war bekannt. Auch Wolfgang Jäger fand sich nach dem siebten Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder, hatte aber den längeren Atem. Den hatte auch Felix Braun, der nach 15 Spielen wieder da steht, wo auch Jäger stand.
SV Baindt (10./21 Punkte):
Nach einem Jahr Abwesenheit kehrte der SV Baindt zurück in die Bezirksliga. Einen großen Anteil daran hatte das Trainerduo Johannes und Marius Vees, die nach nur zwei Spieltagen mit null Punkten die Brocken hinwarfen, keine Hoffnung hatten das Blatt zuwenden. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Armin Lauriola, zuvor Trainer der zweiten Mannschaft, bescherte zusammen mit Michael Gauder und Philipp Boenke dem SV Baindt den besten Saisonstart in der Bezirksliga.
SV Seibranz (11./21 Punkte):
„Wir wollen den Erfolg vom Vorjahr bestätigen“, sagte Trainer Thomas Hess bei seinem Amtsantritt in Seibranz, „mit schmalem Kader allerdings ein schwieriges unterfangen“. Seibranz ging mit einer jungen Mannschaft in die Saison, von Tabellenplatz vier wie im Vorjahr ist der SV Seibranz allerdings noch ein ganzes Stück entfernt.
Die Abstiegszone SV Maierhöfen-Grünenbach (12./ 15 Punkte):
Dass die Mannschaft von Trainer Alexander Odemer nach den ersten beiden Spieltagen ganz oben stand, war von einem Landesligaabsteiger zu erwarten. Das Ganze entpuppte sich aber nur als Momentaufnahme. Obwohl nahezu in derselben Besetzung wie zu besten Landesligazeiten, folgte der Absturz. Mit nur 15 Punkten überwintert Maierhöfen auf Tabellenplatz zwölf mit viel Luft nach oben.
SV Haisterkirch (13./15 Punkte):
Markus Giuliani hatte sich als Trainer beim SV Haisterkirch mehr versprochen. Nach sechs Spieltagen mit nur vier Punkten erfolgte die Trennung im beiderseitigen Einvernehmen. Daniel Allgäuer und Matthias Covic befreiten den SV von den Abstiegsplätzen. Haisterkirch überwintert auf dem Relegationsplatz. „Der Trainerwechsel gab den erhofften Schub“, sagte Covic.
TSV Ratzenried (14./13 Punkte):
Der Aufsteiger brauchte lange, um in der Liga anzukommen. Nach fünf Niederlagen in Folge, gelang am sechsten Spieltag mit einem 3:1Heimsieg gegen den SV Haisterkirch der erste Dreier. Am darauffolgenden Spieltag gelang bei der SG Aulendorf mit einem 3:2 gleich noch der erste Auswärtserfolg. Mit zwei weiteren Siegen und einem Remis stellte der TSV den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen her.
TSV Tettnang (15./12 Punkte):
„Ein Platz zwischen fünf und neun ist meine Vorstellung.“An dieser Aussage wird sich Trainer Dieter Koch beim Aufsteiger TSV Tettnang am Ende der Saison messen lassen müssen. Von dieser Vorgabe ist der TSV aber noch meilenweit entfernt. Mit 39 Gegentoren in dreizehn Spielen kassierte der TSV im Schnitt drei Gegentore pro Spiel. Ein Grund dafür, warum der TSV auf dem vorletzten Tabellenplatz steht.
SG Aulendorf (16./4 Punkte):
Dass der SG Aulendorf noch der Klassenerhalt gelingt, daran glauben wohl nur die kühnsten Optimisten. Nach fünf Spielzeiten in der Bezirksliga droht der SG der Abstieg in die Kreisliga A. Nur ein Sieg – ein 4:3 im Derby gegen den SV Mochenwangen – aus 14 Spielen ist bisher viel zu wenig. Seit dem siebten Spieltag ist die SG Dauergast auf dem letzten Tabellenplatz. Die Trainerentlassung von Wolfgang Steinbach nach dem achten Spieltag zeigte keine Wirkung.
Nachholspieltag am Sonntag,
11. März 2018: SV Baindt – SV Beuren, FC Isny – TSV Ratzenried, SV Mochenwangen – SV Kressbronn, SV Seibranz – SG Aulendorf (alle Spiele beginnen um 15 Uhr).