Epiphanias 2018
WANGEN - Wie gewinnt man in Umbruchszeiten eine Sprache für den Glauben an den in Christus erschienenen Gott? Wie kann im beginnenden 21. Jahrhundert in der westlichen Welt der christliche, geistliche Glaube wirken? Im Reformationsjahr diente Martin Luther als einer, der auf der Suche nach religiöser Erfahrung Orientierung gab.
Wie ist das im Jahr 2018, fangen wir noch was an mit der Glaubenserfahrung unserer Urgroßmütter und -väter, die nicht mehr unter uns sind? Wie kann man das damals Begonnene heute fortschreiben? Wie kann man mit den esoterischen Kräften, den Konsumtempeln, der enttabuisierten säkular gewordenen Welt umgehen?
In der Bibel findet man Erzählungen. Menschen, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpften, wie sie eigene Interpretationen entwickelten von Christus, Welt und Ewigkeit.
Für das Geheimnis des christlichen Glaubens entscheidend, ist seine universale Erscheinung, das „Christus für euch.“Darum geht es, das ist die zentrale Botschaft. Christus ist in euch, er ist im Anderen, im Fremden gegenwärtig. Das ist sein ewiges Geheimnis und das ist das eigentliche und wirkliche Wunder und das große Geheimnis des Glaubens, das noch heute durch Glaubende wirkt, die mit und in Christus sind. Es ist eine Freiheit, die der Mensch mit und in Christus gewinnt, die keine Speisegebote kennt, keine menschlichen Satzungen, keine falsche Demut, keine Engelverehrung, keine Unterordnung unter die Mächte der Welt.
Das ist alles andere als selbstverständlich. Es ändert alles. Denn „da ist nicht mehr Grieche noch Jude, nicht mehr Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.“(Kol 3,11)
Es ist die Entfremdung des Fremden. Sie geht nicht ohne Kampf und Streit und Leiden einher. Jede Gemeinde, die sich von daher versteht, ist in Auseinandersetzung mit Irrlehrern. „Christus in euch“ist nicht nur ein Geheimnis, sondern auch eine Zumutung. Denn sie untergräbt Machtverhältnisse, sie entlarvt oberflächliche Spiritualität, sie deckt den religiösen Fundamentalismus auf und falsche Frömmigkeit. Die in Christus geschenkte Freiheit ist anstrengend. Einfach ist das Geheimnis nicht zu haben. Evangelische Whistleblower leben gefährlich. Daran erinnert Epiphanias.
Sonntag, 7. Januar:
In gleich zwei Ortschaften und einer Gemeinde wird am Sonntag zum Neujahrsempfang geladen. Der Neujahrsempfang in Leupolz startet um
9 Uhr in der Kirche und blickt danach in der Turn- und Festhalle gemeinsam zurück und voraus. In Neuravensburg wird Ortsvorsteher Hermann Schad dann ab 11 Uhr in der Turn- und Festhalle erzählen, was sich in Wangens größter Ortschaft alles ereignet hat. Um diese Zeit geht darüber hinaus der Neujahrsempfang auch in der Gemeinde Hergatz los. Geladen wird in die Turnhalle der Grundschule Wohmbrechts.