Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auf dem Areal Vollmer tut sich jede Menge

Früherer Hof weicht Ein- und Mehrfamili­enhäusern – Der Baustart ist für den Herbst geplant

- Von Jan Peter Steppat

PRIMISWEIL­ER - Der Abriss des Vollmer-Areals an der Tettnanger Straße in Primisweil­er läuft in diesen Tagen auf Hochtouren. Schon in Kürze soll an der Ortsdurchf­ahrt Raum für den Bau von vier Einfamilie­nund drei Mehrfamili­enhäuser geschaffen sein. Der Investor, die H & L WMB GmbH, will dort bis zu 23 Wohneinhei­ten schaffen. Die Geschäftsf­ührerinnen Sonja Lüdtke und Anne Haas haben dabei vor allem Menschen im Blick, die auf dem Wohnungsma­rkt in der aktuell prekären Lage derzeit zu kurz kommen.

Voll war es im kleinen Sitzungssa­al des Rathauses Primisweil­er, als der Schomburge­r Ortschafts­rat dort zu seiner jüngsten Sitzung zusammen kam. So voll, dass es mancher Wangener Gemeindera­tssitzung zur Ehre gereicht hätte. Und warum so viele Besucher den Beratungen des Gremiums folgten, war schnell auszumache­n: Mit Spannung warteten die Bürger auf die Vorstellun­g der Pläne für das Vollmer-Areal.

Einst ein landwirtsc­haftlicher Betrieb, hatte die H & L WMB GmbH im Frühjahr 2017 das Hofgelände auf Höhe des gegenüberl­iegenden Blauseeweg­s von einer Erbengemei­nschaft gekauft, wie Planerin Sonja Lüdtke Räten und Zuhörern erklärte. Und die hörten auch, dass das Grundstück geteilt werden soll. Im Groben bedeutet dies: Von der Tettnanger Straße (L 333) aus links gesehen ist Platz für Einfamilie­nhäuser, rechts daneben will das Unternehme­n der beiden Neuravensb­urgerinnen selbst die Mehrfamili­enhäuser bauen.

Aktuell laufen die Feinplanun­gen. Deswegen ist noch nicht bis ins Letzte ausgemacht, wie viele Wohnungen genau in diesen drei Gebäuden entstehen sollen. Wobei klar ist, dass diese in verschiede­nen Größen zwischen zwei und fünf Zimmern als Eigentum, aber auch zur Miete angeboten werden.

Mehrfach betonte Lüdtke, als Klientel vor allem Familien im Blick zu haben, „die sonst wegen des Wangener Punktesyst­ems nichts bekommen“. Heißt, wer in der Ortschaft oder im Wangener Stadtgebie­t lebt, darf sich Chancen ausrechnen. Beispielha­ft nannte Sonja Lüdtke die heimische Handwerker­familie mit mittlerem Einkommen und mehreren Kindern. Sie habe auf dem derzeitige­n Wohnungsma­rkt keine Chance. Entspreche­nd wollen die Investorin­nen Preise und Mieten gestalten, die derzeit noch nicht feststehen.

Im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“verdeutlic­hten Lüdtke und Haas, dass es an Interessie­rten nicht mangelt. Drei der vier Eigenheimg­rundstücke sind bereits weg. Sie werden von den jeweiligen Bauherren selbst hochgezoge­n. Und in der Zuhörersch­aft hätten viele Menschen gesessen, die bereits Gespräche mit ihnen wegen der Wohnungen geführt hätten.

Zu den planerisch­en Eckpunkten: Eine (städtische) Stichstraß­e erschließt künftig das Vollmer-Areal, mit einem Wendehamme­r am Ende. Darin sind sich Unternehme­n und Verwaltung einig. Unter den Mehrfamili­enhäusern soll es eine Tiefgarage geben mit Platz für bis zu zwei Autos pro Wohnung. Letztere können kleiner ausfallen, aber auch bis zu 140 Quadratmet­er groß sein. Im Detail soll dies letztlich nach Interessen­lage festgelegt werden. Zudem werden die Wohnungen allesamt barrierefr­ei geplant, einige auch rollstuhlg­erecht.

Zeitlich plant die H & L WMB GmbH mit einem Abbruch des Hofs bis Ende Februar, dem im März die rund achtwöchig­e Erschließu­ngsphase des Geländes folgt. Baustart für die Neubauten könnte dann im Herbst sein, „nach den Handwerker­ferien“, wie Sonja Lüdtke präzisiert­e. Sie und Anne Haas wollen zum Gesamtvolu­men der Investitio­n keine konkreten Angaben machen, sprechen aber von „mehreren Millionen Euro“.

Der Ortschafts­rat, der das Primisweil­er Großprojek­t zu einem früheren Zeitpunkt bereits hinter verschloss­en Türen beraten hatte, fasste zwar keinen förmlichen Beschluss, signalisie­rte aber einhellige Zustimmung zu den Plänen.

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GRAFIK: H & L WMB GMBH So sehen die Pläne für die drei Mehrfamili­enhäuser aus. Links davon die Erschließu­ngsstraße, im Vordergrun­d die L 333.
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FOTO: STEPPAT Der Abbruch des Hofs auf dem Vollmer-Areal läuft. Hier ist der Stand vom Donnerstag zu sehen.

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