Toiletten im Neuen Schloss werden renoviert
Anlagen sollen vor allem behindertengerecht werden
KISSLEGG (mag) - Die Toiletten im Neuen Schloss sind in die Jahre gekommen. Die Leitungen sind veraltet und haben in der Vergangenheit für Geruchs- und Hygieneprobleme gesorgt. Das soll sich jetzt ändern. Die bestehenden Herren- und Damentoiletten sollen saniert und etwas verkleinert werden – damit eine behindertengerechte Toilette mit Wickeltisch und Dusche eingebaut werden kann. Das hat der Kißlegger Rat am Mittwochabend beschlossen.
Bisher sind die Toiletten im Schloss nicht behindertengerecht, und das sei alles andere als zeitgemäß, sagte Bauamtsleiter Manfred Rommel zu den Gemeinderäten. Auch die Möglichkeit für Eltern, ihre Kinder zu wickeln, fehle bisher komplett. Neben den nötigen Sanierungsarbeiten wolle die Gemeindeverwaltung die sanitären Anlagen auch optisch verbessern. „Wir wollen uns am barocken Stil des Neuen Schlosses orientieren“, sagte Rommel. Denkbar seien Kronleuchter als Lampen und sichtbarer Stein an den Wänden. Die genauen Gestaltungsdetails würden aber noch mit dem Gemeinderat abgestimmt werden.
Nun gehe es erst einmal darum, Handwerker für die Renovierungen zu finden, so Rommel weiter: „Wir wollen die günstige Winterausschreibung nutzen. Wir fürchten, vor allem für Heizungs- und Sanitärbau keine Handwerker zu finden.“Jetzt schnell mit der Sanierung anzufangen, sei vor allem im Hinblick auf Veranstaltungen im Herbst wichtig, sagte Bürgermeister Dieter Krattenmacher. „Ab September oder Oktober planen wir wieder die ersten Kulturveranstaltungen hier im Schloss. Und ohne Toilette geht das nicht.“Vor allem eine Behindertentoilette sei nun überfällig. Bisher werde diese aber ohne elektrische Türöffner geplant.
Diskussion um Dusche
Dass in der behindertengerechten Toilette auch eine Dusche eingebaut werden soll, entfachte eine kurze Diskussion unter den Gemeinderäten. Ob das denn dringend notwendig sei, fragten mehrere Räte. Auch jetzt schon sei ein Dusche im Neuen Schloss, und die sei ständig in Gebrauch und notwendig, antwortete Krattenmacher. Die Mitarbeiter im Haus, die Hausmeister und auch Besucher würden die Dusche regelmäßig nutzen. „Am Gumpigen Donnerstag waren zum Beispiel 100 Kindergartenkinder hier, um zu feiern. Wenn sich eines davon übergibt, was bei 100 Kindern ja mal vorkommen kann, muss es doch für die Eltern möglich sein, das Kind kurz zu säubern“, nannte der Bürgermeister ein Anwendungsbeispiel für die Dusche.
Die Kosten für die gesamte Renovierung betragen momentan etwa 200 000 Euro. Eine Zahl, die noch nicht endgültig feststehe, sagte Rommel: „Wir tasten uns nach und nach an die tatsächlichen Kosten heran.“Erst einmal müssten nun die Bauarbeiten ausgeschrieben werden.