Mehr Besucher im Hymer-Museum
Waldseer Museumsdirektorin Susanne Hinzen verrät Erfolgsrezept – Wunsch nach Fuß- und Radweg
BAD WALDSEE - Im Oktober 2011 hat das Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee eröffnet. Seither verzeichnet Museumsdirektorin Susanne Hinzen steigende Besucherzahlen. Das Erfolgsgeheimnis hat sie der „Schwäbischen Zeitung“verraten.
Während sich das in auffallendem rot umrandete Gebäude, das einem Caravan-Fenster nachempfunden ist, äußerlich kaum verändert hat und an der B30 nach wie vor die Blicke auf sich zieht, hat sich im Inneren des Museums einiges getan. „Wir halten das Museum mit einer wandelnden Dauerausstellung attraktiv“, beschreibt Hinzen das Konzept, das Sonder- und Begleitausstellungen integriert. Mehrmals jährlich wechseln nicht nur die Sonderthemen, sondern auch die Fahrzeuge, die auf den 6000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert werden.
Fahrzeuge werden ausgetauscht
Um die 80 Reisemobile und Caravans auszutauschen, bedienen sich die Museumsverantwortlichen dreierlei Beschaffungsalternativen. Einerseits hinterließ Erwin Hymer dem Museum eine große Sammlung passender Fahrzeuge. „Seit der Eröffnung bekommen wir außerdem Fahrzeuge aktiv angeboten – sei es als Leihgabe oder Schenkung. Auf diese Weise ist schon so manches Schätzchen zu uns gekommen“, verdeutlicht Hinzen die zweite Möglichkeit.
Als drittes zählt die 51-Jährige die eigene, gezielte Suche nach Ausstellungsfahrzeugen auf. So besuchen sie und ihr Team etliche OldtimerVeranstaltungen und kommen mit Oldtimer-Fans ins Gespräch. „Es ist mittlerweile sehr schick, zum Oldtimer auch den passenden Caravan zu haben. Da gehören wir als Erwin-Hymer-Museum zur Oldtimer- und Reise-Community dazu“, erklärt Hinzen zufrieden.
Zufrieden zeigt sich die Museumsdirektorin zudem mit der Entwicklung der Besucherzahlen. Während im ersten Jahr 90 000 Gäste die Reisemobile im rund 17-MillionenEuro-Neubau in Augenschein nahmen, waren es im vergangenen Jahr knapp 100 000 Besucher. „Das Museum als solches erfährt eine konstante Steigerung“, bilanziert Hinzen, die auch zukünftig Besucher für das Museum begeistern möchte: „Wir sind zufrieden, was nicht heißt, dass wir uns damit zufrieden geben.“
Gefragt nach ihrem Höhepunkt der vergangenen Jahre will sie sich nicht festlegen und beschreibt jedes Jahr als Herausforderung mit Höhepunkten. Hinfiebern würden sie und ihre Mitarbeiter unter anderem auf die Oldtimer-Treffen „Summertime“im Sommer. Allein im vergangenen Jahr kamen dazu mehr als 6000 Gäste. Ein Ereignis ist ihr nach sieben Jahren aber doch besonders im Gedächtnis geblieben: „Die Eröffnung. Das war schon ein Highlight, dieses weltweit einzigartige Museum zu eröffnen.“Angesprochen auf weitere Museen in Oberschwaben spricht Hinzen von einem freundschaftlichen Austausch und wertschätzender Zusammenarbeit. So verstünden sich die umliegenden Museen „nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung der volkskundlichen Technikund Kulturhistorie“.
Mit Blick auf die Besucher, die mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Bad Waldsee kommen, würde sich Hinzen einen Fuß- und Radweg ins Gewerbegebiet Wasserstall und damit direkt zum Museum wünschen. Nicht ortskundige Gäste der Kurstadt sind von der Biberacher Straße her kommend zumeist irritiert und folgen dem Weg zum Hymer-Werksgelände. „Wir haben dort auch schon Gäste abgeholt“, beschreibt die Museumsdirektorin einen Museumsservice in Ausnahmefällen.
Für das Jahr 2018 stehen neuerliche Ausstellungsveränderungen an. So widmet sich ein Begleitprogramm dem Thema Haushalt auf Reisen, beim „Summertime“wird es „very british“und im Herbst wird es lustig, wie Hinzen verrät. Dann stehen unterhaltsame Anekdoten und Geschichten zum Caravaning an.