Schwäbische Zeitung (Wangen)

Räubergesc­hichte beflügelt Tourismus im Ried

Gemeinden Ostrach, Königseggw­ald und Riedhausen starten neues Projekt

- Von Julia Freyda

OSTRACH/WILHELMSDO­RF - 2019 steht der 200. Jahrestag der Gefangenna­hme und des Todes des Räuberhaup­tmannes Schwaaz Vere an. In Vorbereitu­ng darauf starten die Gemeinden Ostrach, Königseggw­ald und Riedhausen jetzt das Projekt „Räuber in Oberschwab­en“. Damit soll der Tourismus für das Ried und die Gemeinden angekurbel­t werden.

Von Robin Hood bis zum Wirtshaus im Spessart ist das sogenannte „Räuberlebe­n“des 18./19. Jahrhunder­ts vor keinem Klischee sicher. „Dagegen setzen wir seit geraumer Zeit historisch­e Fakten“, erklärt Henrike Müller vom Büro für Regionalku­ltur, die das Tourismusp­rojekt leitet. In ganz Oberschwab­en hätten sich Heimatfors­cher und Archivare mit der Geschichte dieser Randgruppe befasst und sie in Büchern, Vorträgen und Ausstellun­gen aufgearbei­tet.

Jüngstes Beispiel ist die für Mai geplante Ausstellun­g von Gerhard Fetscher im Ostracher Museum im Amtshaus. „Auf dieser Basis wollen wir nun gemeinsam mit den Vermietern und Gastronome­n Elemente für den Tourismus am Pfrunger-Burgweiler Ried herausarbe­iten“, ergänzt Manfred Essl, Wirtschaft­sförderer von Ostrach. Dazu sieht Tourismuse­xpertin Müller Chancen vor allem in Themenführ­ungen und kulinarisc­hen Angeboten.

Damit Gastgeber – gewerblich und privat – sich miteinande­r vernetzen und gemeinsame Ideen entwickeln, findet am Montag, 26. Februar, ein Workshop in der „Alten Mühle“in Waldbeuren statt. Auf dem Programm steht dabei unter anderem ein Kurzvortra­g von Gerhard Fetscher zum Thema „Räuber am Ried“und ein Auftritt von Michael Skuppin. „Der wird anhand seiner Figur des Ganoven Grandschar­le viele konkrete Anknüpfung­spunkte für neue Tourismus-Angebote ermögliche­n“, ist Müller zuversicht­lich. Vormittags ist der erste Workshop „Zusammenfi­nden als neues Netzwerk“. Nach dem Mittagesse­n folgt der zweite Teil „Gemeinsame Aktivitäte­n entwickeln“. Finanziell­e Unterstütz­ung erhält das Projekt „Räuber in Oberschwab­en“durch Fördergeld­er der Europäisch­en Union und des Landes Baden-Württember­g aus dem Förderprog­ramm Leader.

Insgesamt ist ein Betrag in Höhe von 83 370 Euro bewilligt. Davon sind rund 35 850 Euro für Tourismus, Marketing und regionale Vernetzung eingeplant.

Zu dem Workshop sind Interessen­ten aus den Riedgemein­den willkommen und können sich vorab bei Projektlei­terin Henrike Müller informiere­n unter Telefon 0160 / 95 55 69 89 oder info@tourismus-von-unten.de.

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FOTO: TOBIAS KLEINSCHMI­DT/DPA Das Pfrunger-Burgweiler Ried soll besser vermarktet werden. Dazu beginnt Ende Februar ein Workshop.

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