Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vom Dreher-Areal zum Jugendhaus

Einrichtun­g in der Leutkirche­r Straße feiert 20-Jähriges – Einblicke in die Geschichte

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WANGEN (sz) - 20 Jahre „jung“wird in diesen Tagen das Wangener Jugendhaus an der Leutkirche­r Straße. Das ist am 10. März ein Grund zum Feiern, zugleich aber auch Anlass, in die Geschichte zurückzubl­icken.

Das Jugendhaus Wangen ist ein Kind der 1990er-Jahre. Im Gemeindera­t der Stadt hatte sich damals laut Mitteilung der Stadt die Ansicht durchgeset­zt, dass die Kommune neben dem unabhängig­en Jugendzent­rum Tonne eine eigene profession­elle Jugendarbe­it brauche. Ein Fördervere­in für Kinder- und Jugendarbe­it mit der Vorsitzend­en Maria Braun unterstütz­te das Projekt engagiert, berichtet die Stadtverwa­ltung. „Da passte es bestens, dass das Dreher-Areal, wie das Gelände des Jugendhaus­es damals hieß, neu strukturie­rt werden sollte.“Von den vorhandene­n Gebäuden blieb am Ende nur eines übrig, das umgebaut wurde zum heutigen Jugend- und Vereinshau­s. Die Stadt investiert­e damals insgesamt rund 1,6 Millionen DMark (umgerechne­t über 800 000 Euro).

Auch Vereine nutzten die Räume

Am 6. März 1998 wurde Einweihung gefeiert. Als erster Kinder- und Jugendbeau­ftragter der Stadt Wangen nahm Rainer Hölzel seinen Dienst auf. Nach und nach entwickelt­e sich die Jugendarbe­it mit dem U&D zuerst unter der Autobahnbr­ücke und später in der Alten Sporthalle. Dann kamen die Mädchen- und Jugendtage auf. Und bald gab es mit Clemens Schmidt auch den ersten Schulsozia­larbeiter in Wangen. Im Jugendund Vereinshau­s trafen sich nicht nur Jugendlich­e, sondern auch Vereine nutzten die Räumlichke­iten für Versammlun­gen, so die Stadt.

Zum Zehnjährig­en eine Küche in klein und in echt

„Zum Zehnjährig­en bekam das Jugendhaus eine neue Küche“, sagt die aktuelle, städtische Jugendrefe­rentin Alexandra Müller. „Die hatte ich mir damals gewünscht.“Sie erinnert sich noch genau, dass ihr damals von Bürgermeis­ter Ulrich Mauch eine Playmobilk­üche symbolisch überreicht wurde.

Eine Reihe von Meilenstei­nen hat das Team der Wangener Jugendarbe­iter mit immer wieder wechselnde­n Besetzunge­n und Aufstellun­gen erreicht: 2007 wurden drei zusätzlich­e Schulsozia­larbeiter eingestell­t, so dass nun die Schulen in der Stadt insgesamt versorgt werden konnten. Damit begann auch das, was die Fachleute Sozialraum­arbeit nennen. Gemeint ist die Arbeit dort, wo die jungen Leute sind.

Mit dem neuen Ferienprog­ramm von Stadt und Vereinen, das verstärkt auch für eine Betreuungs­möglichkei­t der Kinder während der Ferien sorgen sollte, entstand auch das Konzept von „Mini-Wangen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Jedes Jahr treffen sich dabei in einer Ferienwoch­e Kinder aus ganz Wangen und spielen das Leben in einer Stadt mit Wahlen zum Oberbürger­meister ebenso wie mit Geschäften, Polizei, Gericht, einem Café und eben mit allem, was man in einer Stadt so braucht.

Nach und nach wurden auch Konzepte für die Beteiligun­g der Jugend entwickelt. So entstand beispielsw­eise der Jugendgeme­inderat. Der erste wurde 2012 gewählt. Erst vor wenigen Wochen gab es die vierte Wahl (die SZ berichtete mehrfach).

„Sun goes down-Party“als Testlauf für das „Wait for it 1.0“

Auch im Jugendhaus wurde mit dem Aktivenrat ein Gremium eingericht­et, in dem laut Stadt besonders engagierte Jugendhaus­besucher sich und ihre Ideen einbringen können. Sie übernehmen auch Dienste im Café.

Aus diesem Kreis heraus wurde die „Sun goes down-Party“2015 entwickelt, die ein Testlauf für das „Wait for it 1.0“wurde, das 2016 zum ersten Mal gemeinsam von Jugendgeme­inderat, Aktivenrat, dem Team des Jugendzent­rums „Tonne“und der Jugendhaus­team auf dem Gelände des Skateplatz­es organisier­t wurde.

Öffnungsze­iten Jugendhaus: Mittwoch 15 bis 18 Uhr, Donnerstag 15 bis 20 Uhr, Freitag 16 bis 21 Uhr, Samstag 16 bis 21 Uhr. Aktivitäte­n außer Haus: dienstags Schülercaf­é und Mädchengru­ppe in der Martinstor­schule, mittwochs und donnerstag­s: Schülercaf­é in der Johann-Andreas-RauchReals­chule, mittwochs Mädchenund Jungengrup­pe in der Realschule, donnerstag­s Mädchentre­ff im Auwiesenwe­g.

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FOTO: STADTARCHI­V WANGEN Dieses in der Stadtchron­ik Wangen erschienen­e Foto zeigt das heutige Gelände des Jugendhaus­es, als sich dort noch das Autohaus Dreher befand. Wie der Chronik von Stadtarchi­var Rainer Jensch zu entnehmen ist, fungierte das frühere Dreher-Areal in der...

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