Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Was wir schultern müssen, können wir schultern“

Rekordhaus­halt auch in Hergatz – Knapp 1,5 Millionen Euro wandern in Rücklagen

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HERGATZ (hip) - Mit sehr erfreulich­en Zahlen zum Haushalt 2018 hat der Hergatzer Kämmerer Frank Achberger in der jüngsten Gemeindera­tssitzung aufwarten können. Achberger sprach angesichts steigender Einnahmen und einem Gesamtvolu­men von gut acht Millionen Euro von einem Rekordhaus­halt.

Er stellte die Eckpunkte des Zahlenwerk­s vor. Haushaltsb­eratung und -beschluss erfolgen in zwei Wochen in einer Sondersitz­ung. Die Gemeinde erwartet im laufenden Geschäft, dem sogenannte­n Verwaltung­shaushalt, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 800 000 Euro auf knapp 4,3 Millionen Euro. Hierzu tragen deutlich höhere Einnahmen aus Gewerbeste­uer, Einkommens­teuerantei­l und Schlüsselz­uweisung bei.

Achberger ging auch auf die Kreisumlag­e ein, deren Umlagesatz um einen halben Prozentpun­kt gesenkt wurde. Das kontinuier­liche Herunterfa­hren der Belastung für die Gemeinden sei schon ein Lob an den Landkreis wert, stellte der Kämmerer fest. Erwirtscha­ftet wird im laufenden Geschäft ein Überschuss von gut einer Million Euro. Der fließt als Zuführung in den Vermögensh­aushalt, aus dem die Investione­n bestritten werden.

„Was wir schultern müssen, können wir schultern und das ohne Neuverschu­ldung“, sagte Achberger zu den anstehende­n Aufgaben.

Mit fast 700 000 Euro an Ausgaben rechnet Achberger bei den Dorferneue­rungsmaßna­hmen Friedhofsm­auer Wohmbrecht­s und Straße „Am Kirchberg“. Hier fließen aber rund 60 Prozent wieder an Fördergeld­ern herein. Für die Feuerwehrg­erätehäuse­r ist ebenfalls Geld eingestell­t: 572 000 Euro für das MariaThann­er Haus und damit gut die Hälfte der veranschla­gten Baukosten. Für das Haus der Wohmbrecht­ser Wehr sind 120 000 Euro angesetzt, und zwar für Planungsko­sten und Grunderwer­b, wie Bürgermeis­ter Uwe Giebl erläuterte.

Der Breitbanda­usbau wird mit knapp 400 000 Euro zu Buche schlagen. Aus dem Breitband-Förderprog­ramm des Freistaats erwartet Hergatz im Gegenzug Einnahmen von gut 230 000 Euro. Weitere Ausgaben im fünfstelli­gen Bereich werden unter anderem fällig für Investitio­nen in Regenwasse­rkanal, Turnhalle Wohmbrecht­s, Parkplätze Schwarzenb­erg und die Ersatzbesc­haffung für einen über 100 Jahre alten Tresor im Rathaus.

Knapp 1,5 Millionen Euro können heuer den Rücklagen zugeführt werden. Achberger regte an, sich Gedanken über die Bewässerun­g des Sportplatz­es Wohmbrecht­s zu machen. Es sei schade um das Trinkwasse­r, mit dem man das Rasenfeld besprenge. Das verursache jährlich gut 1000 Euro an Kosten. Als mögliche Alternativ­en nannte Achberger das Bohren eines Brunnens oder das Vergraben eines Tanks als Puffer für das Regenwasse­r vom neuen Baugebiet. Die Räte nahmen die Ausführung­en des Kämmerers zum Haushalt 2018 einstimmig zur Kenntnis.

Positiv war auch, was Achberger zur Jahresrech­nung 2017 mitteilen konnte, die nun an den Rechnungsp­rüfungsaus­schuss geht. Der Haushalt schloss mit einem Gesamtvolu­men von knapp 6,2 Millionen Euro ab. Auch hier hatte es Einnahmenü­berschüsse aus dem laufenden Geschäft gegeben, die bei 825 000 Euro lagen.

Den Rücklagen konnten knapp 1,18 Millionen Euro zugeführt werden. Er mache ja schon eine ganze Weile die Hergatzer Haushalte, meinte Frank Achberger dazu. Aber das sei mit Abstand der höchste Betrag gewesen. Wobei die Superlativ­e ja in 2018 weiterging­en.

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