Sechs Jahre nach dem Brand gibt es noch immer keine Einigung
In der Nacht zum 27. März 2012 steht das seit Ende 2001 leerstehende, frühere ThiermannHaus in Flammen. Als Brandursache stellen Experten später einen technischen Defekt an einem maroden Stromkabel im Innern des Gebäudes fest. Zu diesem Zeitpunkt ist die Europlas-24-Unternehmensgruppe aus Augsburg der Eigentümer des Gebäudes. Ursprünglich wollte der Immobilieninvestor eine Mischung aus Gewerbe, Praxen, Dienstleistungen und Wohnungen etablieren, dann signalisiert die Gruppe aber Bereitschaft zum Verkauf. Am Ende sind es die Wangener Frank und Martina Reimer, die das ehemalige Thiermann-Haus übernehmen. Gutachter kommen derweil zur Erkenntnis: Das Haus kann nicht nur erhalten werden, es bleibt auch unter Denkmalschutz. Über städtische Zuschüsse und Fördergelder für eine Sanierung können sich Stadt und die Eigentümer aber bis heute nicht einigen. Dass die Fronten in Sachen Sanierung verhärtet sind, wird im Frühjahr 2017 überdeutlich. Nachdem die Gebäudeseite der Trinklaube abgesichert und der Durchgang zwischen Schmiedstraße und Zunfthausgasse wieder frei ist, erhebt die Eigentümerfamilie mit einem Aushang im Schaufenster schwere Vorwürfe gegen die Stadt.
Mit der aktuellen Absperrung des Gehwegs zur Schmiedstraße aus Sicherheitsgründen und der neuen Gebäudebewertung des Landesdenkmalsamts dürfte eine neue Eskalationsstufe des Dauerkonflikts um das frühere ThiermannHaus erreicht sein. Letzte Hoffnung, bei der Sanierung doch noch eine Lösung zu finden, setzt die Stadt nun aktuell auf ein nochmaliges Gespräch mit den Eigentümern des Hauses. (sz/bee)