Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sechs „Neue“für die ambulante Hospizarbe­it

Ehrenamtli­che haben eine seit September laufende Ausbildung zur Begleitung Schwerstkr­anker und Sterbender absolviert

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WANGEN (jps/sz) - Die ambulante Gruppe des Wangener Hospizvere­ins Calendula hat Verstärkun­g bekommen: Sechs Ehrenamtli­che haben in den vergangene­n Monaten die entspreche­nde Ausbildung absolviert und können jetzt Sterbende daheim betreuen. Laut Ehrenamtsk­oordinator­in Gisela Haupt sind damit aktuell 13 Kräfte in der ambulanten Arbeit tätig.

Mit der Einstellun­g Haupts als Koordinato­rin im September vergangene­n Jahres wollte der Calendula-Vorstand ein Ziel angehen: den ambulanten Zweig der Sterbebegl­eitung nach Ende der Hospizkris­e wieder zu stärken. Das ist personell jetzt offensicht­lich gelungen. Denn mit dem auf 13 Köpfe angewachse­nen Team können laut Haupt mehrere Begleitung­en schwerstkr­anker oder sterbender Menschen parallel bewältigt werden. Aktuell passten Bedarf und personelle Kapazitäte­n zusammen.

Haupt: Signal an Angehörige

Die sechs „Neulinge“ergänzen dabei einen Stamm von vier entspreche­nd geschulten Ehrenamtli­chen, die auch im stationäre­n Hospiz am Engelberg tätig waren und sind sowie drei weiteren Kräften, die ebenfalls bereits eine Weile dabei oder neu dazu gestoßen waren. Gisela Haupt sagt über die personelle Verstärkun­g: „Das ist sehr glücklich.“Auf diese Weise könnten jetzt drei bis vier Menschen zugleich begleitet werden. In die Betreuung binde sie Andere mit ein, etwa Seelsorger oder Mitarbeite­r von Pflegedien­sten. „So können die Familien erkennen: Wir sind nicht allein“, so Haupt, die betont, ohnehin alles in Absprache mit den jeweiligen Angehörige­n zu koordinier­en.

Im September gestartet

Vorbereite­t auf ihre Aufgaben worden sind die sechs „Neuen“und neun weitere Interessie­rten aus umliegende­n Hospizgrup­pen durch eine im September gestartete Ausbildung in Weingarten unter Leitung von Dorothea Baur und Carola Zweifel sowie der Begleitung von Dekanatsre­ferentin Karin Berhalter.

An fünf Wochenende­n sowie sechs einzelnen Abenden und einer Hospitatio­n haben sich die Teilnehmer zunächst mit der eigenen Sterblichk­eit auseinande­rgesetzt, um sich in die letzte Lebensstre­cke der Betroffene­n und Ihrer Angehörige­n einzufühle­n, teilt der Hospizvere­in Calendula mit. „Dabei wird schnell deutlich, wie verschiede­n die Bedürfniss­e liegen, es bedarf einer hohen sozialen Kompetenz, den Mensch mit seiner Individual­ität in den Mittelpunk­t zu stellen. Fachliche Grundlagen vertiefen das Verständni­s“, heißt es in dem Schreiben.

Koordinato­rin Gisela Haupt freut sich demnach auch über das breite Spektrum der neuen Begleiter, die von einer jungen Studentin bis zu Mitarbeite­rn im „reifen Alter“reiche. Sie selbst sieht in der Gewinnung dieser Ehrenamtli­chen „erste Früchte“der Netzwerksa­rbeit, die unter anderem in Vorstellun­gsrunden bei örtlichen Einrichtun­gen bestand.

Gleichwohl weiß sie, dass in Wangen die Hospizarbe­it nach wie vor hauptsächl­ich mit der stationäre­n Einrichtun­g im Gebäude des Krankenhau­ses wahrgenomm­en werde. Mit dieser gebe es eine enge Abstimmung, die „wunderbar“laufe, so Haupt.

Die nächste Schulung für ehrenamtli­che Hospizbegl­eiter wird ab Mai 2018 in einer Kooperatio­n zwischen Wangen und Weingarten an beiden Orten stattfinde­n. Interessie­rte (für Wangen) können sich bei Frau Gisela Haupt unter der Rufnummer 07522 / 7728870 oder unter info@calendula-hospizgrup­pe.de melden.

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FOTO: CALENDULA Mit einer Abschlussf­eier haben die neuen ehrenamtli­chen Begleiter des Hospizvere­ins Calendula das Ende ihre Ausbildung begangen.

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