Landfrauen erhalten viel Lob für ihr Engagement
Etwa 250 Teilnehmerinnen nehmen am Landfrauentag in Neuravensburg teil
NEURAVENSBURG - Auf großes Interesse ist der Landfrauentag des Landfrauenverbandes Württembergisches Allgäu in der Turn- und Festhalle in Neuravensburg gestoßen. Neben einem interessanten Vortrag über den Center Parcs Park Allgäu sorgte „Kächeles Lena“für viel Gelächter.
Begrüßt wurden die Besucher, unter denen sich neben zahlreichen Ehrengästen auch die Europa-Abgeordneten Norbert Lins sowie Maria Heubuch befanden, von Silvia Ulrich, Kreisvorsitzende des Landfrauenverbandes Württembergisches Allgäu mit den Worten: „Wer nicht will, findet Gründe, wer will, findet Wege. Wir Landfrauen finden immer Wege, uns in die Gemeinschaft einzubringen, füreinander da zu sein und gemeinsam neue Impulse zu setzen“. Auch sprach Ulrich ihren Dank den neun Frauen aus, die 1978 die Landfrauenarbeit auf den Weg gebracht haben. „Dieses Engagement, das diese Frauen damals angestoßen haben, wird bis heute fortgeführt.“
Mehr Frauen in der Politik gefordert
Aktuell gehören zum Kreisverband 31 Ortsvereine sowie fünf Regionen mit einer Mitgliederzahl von 1250 Ehrenamtlichen. Hinsichtlich der Kommunalwahlen 2019 forderte Ulrich die Frauen auf, sich unbedingt in der Politik einzubringen. „Nur mit mehr Frauen in den einzelnen Gremien können wir unsere Forderungen und Belange an die Politik untermauern“, so die Kreisvorsitzende. Unterstützung erhielt sie in diesem Punkt von Waldemar Westermayer, Kreisvorsitzender des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben. Er erklärte: „Wir brauchen einfach mehr Wahlkreise.“
Franz Pfau, Geschäftsführer des Verbandes landwirtschaftlicher Fachbildung in Wangen mit einer Außenstelle Leutkirch, freute sich über das Engagement der Landfrauen und sagte: „Ich bin beeindruckt von ihren Aktivitäten. Wenn es die Landfrauen nicht geben würde, müsste man sie erfinden“.
Gleichzeitig machte Pfau auf das Thema Mobbing von Bauernkindern aufmerksam (die SZ berichtete im überregionalen Teil): „Leider ist es schon so, dass der Begriff Bauer schon fast als Schimpfwort benützt wird“. Deswegen sei es einfach notwendig, die Bedeutung dieses Berufsstands deutlicher zu machen.
Viel Lob erhielten die Landfrauen auch von Hermann Schad, Ortsvorsteher von Neuravensburg. Dieser meinte: „Sie leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft, bringen sich das gesamte Jahr über ein. Wir sind stolz auf Euch, was Ihr alles für uns macht. Ohne Ehrenamt wären wir eine ganz arme Gesellschaft“.
Im Anschluss an die Grußworte trug Schriftführerin Erika Sengele amüsant den Geschäftsbericht vor, in dem sie über sämtliche Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtete. Christa Fuchs, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, erzählte von ihren Erfahrungen über ein Seminar zum Thema Digitalisierung und machte auf den Wert regionaler Produkte aufmerksam. Sie mahnte: „Jeder kennt den Preis der Waren, aber der Wert, der dahinter steckt, kennt bald keiner mehr.“
Großes Interesse an Vortrag über Center Parcs
Auf großes Interesse ist ein Vortrag von Christoph Muth, Generalmanager sowie dessen Frau Ulrike, Specialist Regionen Kooperationen bei Center Parcs gestoßen, die gemeinsam mit Personalleiterin Veronica Ried sowie deren Assistentin Stefanie Vollmer und Derya Kemerli, Catering & Retail-Food-Parkmanager von Center Parcs Park Allgäu, der am 1. Oktober auf einer Fläche von 184 Hektar in Urlau bei Leutkirch den Betrieb aufnimmt. Hier erfuhren die Gäste, dass in der neuen Anlage 1000 Personen Menschen beschäftigt werden sollen. Hinsichtlich der Region Allgäu habe sich das Unternehmen zahlreiche Gedanken gemacht, um den Besuchern einen Bezug zur Gegend herzustellen. „Wir möchten einfach neben unserem großen Angebot die Region spürbar machen, so dass die Besucher das Allgäu mit nach Hause nehmen“, erklärte Muth. So gäbe es unter anderem zweimal in der Woche einen regionalen Markt, ein Lädele mit Produkten aus der Region sowie einen Kinderbauernhof mit Workshop, bei dem den kleinen Gästen die naturnahen Berufe sowie die Bedeutung des Bauern näher gebracht werden sollen. Des Weiteren habe das Unternehmen vor, verschiedene Bereiche mit Traditionen aus dem Allgäu zu besetzen.
Abschließend berichtete Katharina Franken, Beauftragte für Chancengleichheiten am Arbeitsmarkt, welche Möglichkeiten es für eine Arbeitseingliederung gibt.