Plädoyer fürs WG-Kennzeichen
Zur Berichterstattung über die letztlich abgelehnte Wiedereinführung des WG-Kennzeichens vor einigen Jahren hat die Redaktion aktuell eine Zuschrift erreicht.
„In der Frage nach einer Wiedereinführung des WG-Kennzeichens scheiden sich im Landkreis noch die Geister. Allerdings sind die Argumente von Verwaltungsseite aus 2012, das alte WG-Kennzeichen nicht wieder zuzulassen, durch die Realität mehr als entkräftet. So wird in der SZ vom 9. März 2012 das Landratsamt Ravensburg zitiert: ,Die ganze Initiative sei so unnötig wie ein Kropf, man sei anderweitig mehr als ausgelastet und wolle sich nicht an einem Projekt beteiligen, bei dem am Ende nichts herauskomme, als außer Spesen nichts gewesen.’
Ich empfehle einen Blick in die Landesgartenschaustadt Schwäbisch Gmünd, wo die Bürger seit 2013 zwischen dem Kennzeichen AA oder GD frei wählen können. Das Altkennzeichen GD erfährt eine überaus hohe Beliebtheit. Zum 31. Dezember 2017 gab es genau 40 691 GDKennzeichen. Der bürokratische Aufwand sei längst nicht so groß wie befürchtet, lediglich eine Umstellung im Computer, so die Sprecherin der dortigen Landkreisverwaltung. Auch ein Blick nach Bayern ist aufschlussreich: Dort sind 57 Altkennzeichen mit dem Segen der Politik wiederbelebt worden, damit die Bürger „lokale Verbundenheit“besonders zum Ausdruck bringen können.
Dabei belegt eine Forschungsarbeit der FH Heilbronn, dass ortsbezogene Kennzeichen, die im Zuge der Verwaltungsreform abgeschafft wurden, ein Wunsch auch von jungen Leuten seien. Sie böten zu einem relativ geringen Aufwand starke Möglichkeiten der Stadt- und Wirtschaftswerbung (Landesgartenschau Wangen 2024) und förderten auch Identität der Bürger. Dort, wo ehemalige Autokennzeichen wieder zugelassen wurden, erfreuen sie sich einer regen Nachfrage. Und wenn dadurch kein Mehraufwand entsteht, was spricht dagegen?“Ratzenried
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Doch müssen wir uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe sollten nicht länger sein als rund 60 Zeitungszeilen (35 Anschläge pro Zeile). Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Anonyme Briefe veröffentlichen wir nicht. Vermerken Sie bitte immer Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer. Ihre Redaktion