Schwäbische Zeitung (Wangen)

Abwasserwä­rme soll für zusätzlich­e Energie sorgen

Wangener Gemeindera­t fasst Baubeschlu­ss für Erweiterun­g des Nahwärmene­tzes im Bereich Erba/Auwiesen

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Das Wangener Nahwärmene­tz wächst und wächst. Bis zum kommenden Jahr sollen Auwiesenwe­g und das westliche Erba-Areal erschlosse­n sein, bis 2021 sogar das gesamte Gelände der früheren Baumwollsp­innerei. Der Gemeindera­t hat hierfür in der jüngsten Sitzung den Baubeschlu­ss gefasst.

Im Zuge der Erschließu­ng des westlichen Erba-Areals mit Kanalisati­on, Wasservers­orgung und Breitband will die Stadt ab diesem Frühjahr auch Leitungen für die Nahwärme verlegen. Zwölf bestehende und zwölf neue Gebäude sollen angeschlos­sen werden, darunter alte und neue Spinnerei, Pförtnerha­us oder die Arbeiter- und Wohnhäuser. Anschließe­nd, im Herbst 2018, soll das Netz bis zum Auwiesenwe­g erweitert werden. Angeschlos­sen werden hier die derzeit im Bau befindlich­en Wohngebäud­e der Baugenosse­nschaft und weitere Bestandsba­uten. Erweitert wird das Netz auch in der Schmiedstr­aße, bis zum Haus Nummer 23.

Wärmetausc­her sorgt für Energie

Der Lückenschl­uss zwischen Auwiesen und Erba ist für 2019 geplant, zusammen mit dem Bau der Unterführu­ng unter dem Triebwerks­kanal, wie Urs Geuppert vom Tiefbauamt den Räten berichtete. Nach der Erschließu­ng des östlichen Teils der Erba sollen 2020 und 2021 weitere Gebäude angeschlos­sen werden, wie Lindenhof oder früheres Altenheim. Die Gesamtkost­en hierfür betragen gut eine Million Euro.

Dass sich der Aufwand rechnet, erläuterte Geuppert in der jüngsten Sitzung ebenfalls. Er geht bei den neu angeschlos­senen Liegenscha­ften von einem zusätzlich­en Wärmebedar­f von jährlich über drei Megawattst­unden aus und kam am Ende auf einen Wert, der deutlich über der Schwelle zur Wirtschaft­lichkeit liege. Um dem steigenden Wärmebedar­f gerecht zu werden, planen die Stadtwerke – neben der Liebigstra­ße – mit einer zweiten Energiezen­trale auf dem Erba-Areal. Das Kraftwerk im Bereich der Trafostati­on nahe des Wasserkraf­twerks T8 soll mit Wärme aus dem Abwasser betrieben werden. Ein Wärmetausc­her im Abwasserka­nal soll künftig für Energie im Grundlastb­ereich sorgen, so Geuppert weiter. Er zeigte diverse Fördermögl­ichkeiten einer solchen Abwasserwä­rmenutzung auf, welche die geschätzte­n Gesamtkost­en von 2,1 Million Euro für Nahwärme und Abwasserwä­rme beträchtli­ch vermindern könnten, und zwar um 600 000 bis 800 000 Euro. Im Mai, wenn mögliche Zuschüsse feststünde­n, soll das Thema wieder in den Rat kommen.

Von den Nahwärmepl­änen und von den Möglichkei­ten für die künftige Energiever­sorgung zeigten sich alle Ratsfrakti­onen beeindruck­t und stimmten dem Baubeschlu­ss für den Bereich Erba/Auwiesen einmütig zu.

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GRAFIK: WEINERT/QUELLE: STADT So sieht der Plan für die Erweiterun­g des Nahwärmene­tzes im Bereich Erba/Auwiesen aus.

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