Absage des Landes für Ausbau der B 32
Kammersteige bleibt, wie sie ist – Moll setzt jetzt auf Planungsgesellschaft
AMTZELL/BODNEGG - Der seit Jahren und Jahrzehnten in der Schwebe stehende Ausbau der Bundesstraße 32 im Bereich Kammersteige wird bis auf Weiteres nicht kommen. Das geht aus einem Schreiben des Landesverkehrsministeriums an die Bürgermeister der Gemeinden Amtzell und Bodnegg, Clemens Moll und Christof Frick, hervor. Amtzells Schultes Moll setzt jetzt auf eine regionale Planungsgesellschaft.
Moll und Christof Frick hatten Ende vergangenen Jahres in einem Schreiben an das Ministerium erneut auf den seit langem geplanten dreispurigen Ausbau der B 32 gedrängt. Jetzt erhielten sie eine Absage. Das bedeutet: Wenn das Land – voraussichtlich kommende Woche Dienstag– seine Umsetzungskonzeption für die Bundesfernstraßen vorstellt, ist dieser Bereich der B 32 nicht auf der Liste.
Das Ministerium verweist in seinem Schreiben auf den 2016 erstellten Plan, bei dem nur im Regierungspräsidium Tübingen (RP) 32 Projekte allein mit vordringlichem Bedarf eingestuft seien. Entsprechend groß sei der für die entsprechenden Planungen notwendige Personalbedarf.
Dass das Projekt zwischen Amtzell und Bodnegg nicht auf dieser Liste steht, ist bekannt, zumal es sich um ein Ausbauprojekt handelt. Und hier sagt das Verkehrsministerium: „Auch diese erfordern zur Planung ausreichend große personelle Ressourcen.“Übersetzt heißt das: Die Vorbereitungen für die 32 dringlichsten Projekte (und weitere) sind so personalintensiv, dass für die Kammersteige schlicht keine Leute da sind.
Amtzells Bürgermeister Clemens Moll ist über die Nachricht aus Stuttgart natürlich alles andere als glücklich. Allerdings gewinnt er ihr auch Positives ab. Diese „ehrliche Absage“sei ihm lieber als ein weiterer Schwebezustand: „Jetzt wissen wir wenigstens, woran wir sind.“
„Werfen Flinte nicht ins Korn“
Aufgeben will er dennoch nicht: „Wir werfen aus Allgäuer Sicht die Flinte nicht ins Korn.“Mit diesem Satz zielt er auf die Gründung einer regionalen Planungsgesellschaft ab. Auf dieser Schiene könnte die bereits bestehende technische Vorplanung dennoch vorangetrieben werden, so die Hoffnung des CDU-Kreistagsmitglieds. Zumal es sich beim B 32Ausbau um eine Art „Lückenschluss“zwischen Ravensburg und der A 96 handeln könnte, wenn im Schussental erst einmal der Moldietetunnel gebaut ist.
Denn im Wissen um fehlende Fachleute in den übergeordneten Behörden hatten die Kreistage in Ravensburg und Sigmaringen einer entsprechenden Gründung bereits zugestimmt. Am Bodensee will man vor einer Entscheidung über einen Beitritt noch die für den kommenden Dienstag avisierte Umsetzungskonzeption des Landes am Dienstag abwarten.
Bürgermeister Clemens Moll will das Thema auch bei der Gemeinderatssitzung am Montag, 19. März, besprechen. Sie beginnt um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Ferner unter anderem auf der Tagesordnung: Breitbandversorgung in Amtzell, Bebauungsplan „Weiler Geiselharz“, 1. Teiländerung – Auslegungsbeschluss, Bebauungsplan Pfärricher Straße: Vorstellung der Erschließungsplanung mit Ausschreibungsbeschluss, Rechnungsabschluss 2016, Bürgermeisterwahl 2018, Jahresbericht 2017 der Hermann-und-Aloisia-Kränzle-Stiftung und Baugesuche.