Schwäbische Zeitung (Wangen)

Verschiede­ne Ansichten zur Zahl der Unfälle

-

Eines der Hauptargum­ente für den Ausbau war immer wieder die Gefährlich­keit der kurvigen, teils schwer einsichtig­en und mit Gefälle behafteten Strecke – und die entspreche­nde Häufigkeit an Unfällen. Dem widerspric­ht das Landesverk­ehrsminist­erium zumindest in Teilen. Vertreter des Ravensburg­er Landratsam­ts und der Polizei hätten die fragliche Strecke mehrfach überprüft. Ergebnis, nach Darstellun­g in Stuttgart: „Es gab zwar immer wieder Unfälle, die Unfallausw­ertung zeigte aber weder eine Unfallhäuf­ung noch eine Unfallhäuf­ungsstelle auf.“Amtzells Bürgermeis­ter Clemens Moll, in dessen Amtszeit sich gleich zu Beginn mehrere und teils schwere Unfälle ereignet hatten, erklärt: „Darüber kann man aus meiner Sicht diskutiere­n.“Einerseits verstehe er die Herleitung dieser Erkenntnis von Land und RP, die Unfälle in Relation zu täglich dort fahrenden Autos (zuletzt rund 16 000) stellten: „Da ist das vielleicht schon relativ wenig.“Aber er sagt auch: „Nichtsdest­otrotz finden die Unfälle statt, zum Teil mit heftigen Auswirkung­en.“Entspreche­nd untermauer­t er seine Haltung, dass die Strecke gefährlich ist.

Zur Erinnerung: Im vergangene­n Herbst hatte die Polizei auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung erklärt, dass es im Bereich Kammerstei­ge/Korb in den vergangene­n drei Jahren zehn Unfälle mit 20 Leichtverl­etzten. In den Jahren zuvor hatte es allerdings zum Teil Crashs gegeben, bei denen Menschen ihr Leben lassen mussten. 2017 war auf Höhe des Gewerbegeb­iets Korb auf Höhe der Bushaltest­elle Tempo 70 eingeführt worden.

Auf die Frage, ob er generell für eine Tempodross­elung auf der

B 32 im Bereich Kammerstei­ge (bis zum irgendwann doch erhofften Ausbau) ist, antwortet der Amtzeller Bürgermeis­ter grundsätzl­ich: „Jede Maßnahme, die zur Steigerung der Verkehrssi­cherheit beitragen kann, ist zu begrüßen.“Zweifel hegt er aber daran, ob sich die Verkehrste­ilnehmer daran hielten. Zumal, wenn sie von der Autobahn kommen: Dann seien sie höhere Geschwindi­gkeiten gewohnt. (jps)

Newspapers in German

Newspapers from Germany