Deutsche-Bank-Chef gibt sich aggressiv
FRANKFURT (dpa) - Der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing schaltet nach drei Verlustjahren auf Angriff. „Mit Blick auf die Erträge müssen wir unsere Jägermentalität zurückgewinnen, uns in allen Geschäftsbereichen steigern und die Messlatte wieder höher legen“, forderte Sewing in einer Nachricht an die fast 100 000 Mitarbeiter des größten deutschen Geldhauses. „Unser Start in das Jahr war solide, aber solide darf nicht unser Anspruch sein.“
Die Aufstellung der Investmentbank will der bisherige Chef des Privat- und Firmenkundengeschäfts genau unter die Lupe nehmen. „Zuletzt konnten wir in wichtigen Bereichen wieder Marktanteile hinzugewinnen. Wir wissen aber auch, dass wir uns hier hinsichtlich unserer Ertrags-, Kostenund Kapitalstruktur weiter verändern müssen“, erklärte Sewing, der am späten Sonntagabend mit sofortiger Wirkung zum Nachfolger des seit Sommer 2015 amtierenden Konzernchefs John Cryan bestimmt worden war. Zu Vizechefs wurden Rechtsvorstand Karl von Rohr und Kapitalmarktvorstand Garth Ritchie ernannt.
Sewing kündigte an, der Vorstand werde unter seiner Führung „harte Entscheidungen treffen und umsetzen“. Das Führungsteam werde „nicht mehr akzeptieren“, dass Kosten- und Ertragsziele verfehlt würden. „Die bereinigten Kosten dürfen dieses Jahr 23 Milliarden Euro nicht übersteigen. Das ist nicht verhandelbar“, betonte der 47-Jährige.