Blues-Band begeistert Publikum
„Philipp Fankhauser & Band“haben im Jazz Point im Schwarzen Hasen gespielt
WANGEN (bc) - Den „Entertainer des Blues“nennen sie ihn oder gar einen „weltberühmten Bluessänger“. Was Philipp Fankhauser auf jeden Fall ist – ein grandioser Bluesmusiker, der mit seiner vierköpfigen Band am Freitagabend ein Gastspiel der ganz besonderen Art auf die Bühnenbretter des Jazz Points im Schwarzen Hasen legte. Ihm, Sänger und Gitarristen, nicht zu erliegen, ist schier unmöglich, und so tobte der Blues über zwei Stunden lang.
Bei Wörtern wie „weltberühmt“winkt Philipp Fankhauser allerdings ab. Mit einem lakonischen Hinweis auf Coca Cola. Die seien berühmt. „Ich spiel´ a bissl Musik für euch“, gab er stattdessen ziemlich bescheiden angesichts seines musikalischen Renommees von sich. Einiges von seinem neuen, 2017 erschienenen und mittlerweile 15. Album „I´ll be around“. Anderes aus vorangegangenen Zeiten und Tourneen. Bescheiden war das alles nicht. Sein Auftritt entwickelte sich zu einer Session voller Leidenschaft, voller Blues, nur keinen puristischen, dafür mit noch mehr Soul. Das ist der Mix, den Philipp Fankhauser über 30 Jahre lang kontinuierlich verfeinert und ausgefeilt hat. Der ihn die Karriereleiter hinauf führte. Mit einer etwas rauen, heiseren Stimme, die immer mal wieder an die eines Endo Anaconda von „Stiller Has“erinnert. Fankhauser versteht es, diese Stimme auf Hochtouren zu bringen, und er flicht gut dosiert Stories ein, die seinen Werdegang beleuchten. Durchaus mit einigem Humor, wenn er sein neues Album als „Platte“oder gar als „Kassette“deklariert.
Weiß überhaupt noch jemand, was das war? Eine Ansammlung von Stücken, die mit viel Schweiß und Geld zusammen getragen wurde, fasst er zusammen, um sein umjubeltes Konzert vergleichsweise soft und ausgewogen zu starten. Balladenhaft, das auf die Roots aus vergangenen Blues-Zeiten zurückgreift. Aber nicht lange, bis seine exzellent pulsierende Band den Stein ins Rollen bringt. Mit hochaktivem Tracks aus Boogie-Woogie-Anleihen, Louisiana und Mississippi, doch kräftig aufgemischt mit exzessiven Gitarren-Gigs, einem Keyboarder an Rhodes und Hammond, der zusammen mit dem Schlagzeug jeden Moment abzuheben drohte. Der in sich ruhende, erdige Part kam Bassist Thomas Angus zu.„Homeless“, „The lesson“oder „My dog and me“sind Songs von dem neuen Album, das er mit Dennis Walker und Wolf Stephenson, dem Produzenten der Malaco Studios in Jackson, im Juli 2017 aufgenommen hat. „Kennt ihr „Happy funky Brown?“, wirft Fankhauser scherzhaft, doch ganz ernst gemeint ein und wundert sich, dass keine Reaktion aus dem Saal kommt. Wolfram Bücking habe ihm doch von lauter Spezialisten hier im Jazz Point erzählt. Wo die heute Abend seien – die, die den alten Bluesmann Little Milton kennen würden. Doch sei´s drum - manche Fans hielt es dann doch nicht auf ihren Sitzen. Dafür ist Fankhausers Performance einfach zu gut, zu echt und zu mitreißend.