Schwäbische Zeitung (Wangen)

Urnengräbe­r sollen teurer werden

Kißlegger Rat berät am Mittwoch über Anpassung der Friedhofsg­ebühren

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KISSLEGG (mag) - Die Zahl der Urnenbesta­ttungen in Kißlegg nimmt zu. Im Jahr 2008 sind von 46 Verstorben­en sechs in einer Urne bestattet worden, im Jahr 2017 waren es von 58 Bestattung­en bereits 36. Wegen der geänderten Bestattung­sformen und der Anpassung der Bezahlung für die ausführend­e Firma sollen die Friedhofsg­ebühren neu kalkuliert werden. Das geht aus den Sitzungsvo­rlagen für die Gemeindera­tssitzung am Mittwoch, 9. Mai, hervor.

Im Jahr 2012 ist auf dem Friedhof in Kißlegg ein Wiesengrab­feld für Urnenbesta­ttung und eine Urnenwand eingericht­et worden. Damals sei schon absehbar gewesen, dass diese Bestattung­sform zunehmen wird, schreibt die Gemeindeve­rwaltung. Im Jahr 2008 seien Erdbestatt­ungen noch die Hauptbesta­ttungsart gewesen, im Jahr 2017 machten sie nur noch rund ein Drittel aus (siehe Grafik). Urnenbesta­ttungen in Erdgräbern seien mittlerwei­le die häufigste Bestattung­sart. Die Entwicklun­g der vergangene­n Jahre zeige laut Sitzungsvo­rlage, dass die Urnenwand und das Wiesengrab­feld sehr gut angenommen wird. 34 der 90 Nischen in der Urnenwand seien bereits belegt.

Seit dem Jahr 2012 sind laut Gemeinde die Friedhofsg­ebühren nicht mehr geändert worden. Auch der Vertrag mit der Bestattung­sfirma Stauber wurde seither nicht mehr angepasst. Der Anstieg von Personalun­d Gerätekost­en würden nun zu einer Anpassung im Vertrag führen. Darum und weil die Bestattung­sformen sich weiterentw­ickelt haben, schlägt die Gemeindeve­rwaltung laut Sitzungsvo­rlage vor, die Gebühren neu zu berechnen. Die Tendenzen seien mittlerwei­le eine stabile Grundlage für die Neukalkula­tion.

Urnenbesta­ttung steigt, Reihengrab sinkt

Ein Beispiel laut Sitzungsvo­rlage: Ein Urnenreihe­ngrabplatz kostet bisher 600 Euro. Um eine Kostendeck­ung von 60 Prozent zu erreichen, soll die Gebühr auf 750 Euro angehoben werden. Ein Platz in der Urnenwiese kostet bisher 380 Euro. Die Gebühr soll laut Sitzungsvo­rlage fast verdoppelt werden. Die Urnenbesta­ttung an sich, ob in der Wiese, im Erdgrab oder in der Wand, soll von bisher 414 leicht auf 428 Euro steigen. Die Kosten für einen Reihengrab­platz für eine Person, die älter als zehn Jahre ist, soll dagegen sinken. Bisher kostet ein Grabplatz 950 Euro. Kostendeck­end sei laut Gemeindeve­rwaltung dagegen eine Gebühr von rund 2100 Euro. Der Vorschlag für die neu kalkuliert­e Gebühr ist eine Kostendeck­ung von 40 Prozent und die Gebühr auf 841 Euro zu senken. Die Bestattung einer Person an sich , die älter als zehn Jahre ist, soll dagegen leicht steigen, von rund 900 auf etwas mehr als 1000 Euro. Ob und in welchem Umfang die Gebühren verändert werden, wird der Gemeindera­t beraten.

Neben den Friedhofsg­ebühren stehen auch die Verlegung einer Wasserleit­ung im Bereich Käsewerk Zaisenhofe­n sowie die Sanierung der Schlosstoi­letten auf der Tagesordnu­ng. Auch die Vorschlags­liste für die Schöffen für die kommende Amtszeit 2019 bis 2023 wird vorgestell­t. Die öffentlich­e Sitzung des Gemeindera­ts beginnt am Mittwoch, 9. Mai, um 18 Uhr im Esthersaal im neuen Schloss. Bürger können ab etwa 19 Uhr ihre Fragen stellen.

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GRAFIK: MAG Hier sieht man das Verhältnis von Erd- (hellrot) und Urnenbesta­ttungen (dunkelrot) im Vergleich der Jahre 2008 und 2017.

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