Es gibt noch Hoffnung
Zugegeben: Momentan ist es wieder mal nicht ganz einfach, das Gute im Menschen zu entdecken, wenn man die Zeitung aufschlägt. Viele Nachrichten sind geeignet, sensiblen Naturen aufs Gemüt zu schlagen, ob man nach Israel blickt, nach Nordkorea oder nach Teheran. Tief „Donald“aus den USA hat das Weltklima weiter fest im Griff.
Wenn wir’s recht überdenken, gibt derzeit eigentlich nur die Lage an der Heimatfront Anlass zur Hoffnung. In Bayern, jahrelang ein finsterer, rechtsfreier Raum, in dem Gesetzlose in Lederhosen Angst und Schrecken verbreiteten, wird endlich wieder Zucht und Ordnung einkehren, weil der fränkische Statthalter Markus Söder ein neues Polizeigesetz auf den Weg gebracht hat. Die Ordnungshüter werden ihren Untertanen künftig vieles nicht mehr durchgehen lassen. Das Gerücht, dass das zweiwöchige kollektive Besäufnis, mit dem die Bewohner im Herbst ihr erbärmliches Dasein schöntrinken, abgeschafft werden soll, ist allerdings schamlos übertrieben. So weit wird es nicht kommen.
Auch das benachbarte BadenWürttemberg ist eine Oase in der Wüste wüster Nachrichten. In Lörrach zum Beispiel nahe der französischen und der Schweizer Grenze herrscht eine solche Harmonie unter den Menschen, dass junge Leute sich Vögel suchen müssen zum Streiten. Am Montag versuchte die Polizei einen 22-Jährigen zu beruhigen, der sich mit dem Papagei seiner Freundin eine lautstarke Auseinandersetzung lieferte. Dabei konnte der Vogel gar nicht sprechen; nur bellen. Es gibt also schon noch Hoffnung. (hü)